Ca'De'Medici

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Wenn die Sonne über der Ägäis aufgeht und sich das Licht in den Bergtälern Arkadiens oder auf den kargen Hügeln Kretas bricht, beginnt ein Schauspiel, das seit Jahrtausenden Teil der griechischen Identität ist: die Ernte des Honigs. Kein anderes Land Europas vereint solch eine Vielfalt an Landschaften, Mikroklimata und endemischen Pflanzen wie Griechenland

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Kiefernhonig: Wälder von Euböa, Chalkidiki und Thásos

Im Norden und Nordosten Griechenlands prägen ausgedehnte Kiefernwälder das Bild. Auf Euböa, Chalkidiki und der Insel Thásos entsteht der typische Kiefernhonig, der streng genommen kein Blüten-, sondern ein Honigtauhonig ist.

Auf den Aleppo-Kiefern lebt die Schildlaus Marchalina hellenica, die Honigtau ausscheidet. Diesen sammeln die Bienen und verarbeiten ihn zu einem Honig, der sich klar von klassischen Blütenhonigen absetzt:
•Farbe: meist tief bernsteinfarben
•Geschmack: zurückhaltende Süße, leicht harzig, mineralischer Nachhall
•Mundgefühl: dicht, eher weniger fruchtig, dafür würzig und lang anhaltend

Tannenhonig vom Menalon-Gebirge: Meli Elatis Menalou Vanilia PDO

In Arkadien, in den höheren Lagen des Menalon-Gebirges im Peloponnes, entsteht einer der profiliertesten Honige Europas: Meli Elatis Menalou Vanilia PDO.

Dieser Tannenhonig ist keine „Vanille-Aromatisierung“, sondern eine natürliche Besonderheit. Der perlmuttartige Glanz entsteht durch mikroskopische Luftbläschen im zähflüssigen Honigtau. Typische Merkmale:
•Wassergehalt meist nur ca. 14–15 % – deutlich unter dem Durchschnitt vieler Blütenhonige
•Textur: dickflüssig bis cremig, kaum kristallisierend
•Aromatik: dezent süß, mit klar mineralisch-harzigem, leicht kühlem Nachklang

Thymianhonig von den Inseln: Kreta, Kythera und die Kykladen

An den Küsten und auf den Inseln wechselt das Bild: Hier dominieren lichte, trockene Landschaften, durchzogen von wildem Thymian und anderen Kräutern.

Thymianhonig aus Griechenland – beispielsweise von Kreta, Kythera oder den Kykladen – gilt als Aushängeschild der griechischen Imkerei. Typischerweise:
•Farbe: hellgolden
•Duft: deutlich ätherische Noten von Thymian, mediterranen Kräutern, oft mit Anklängen von Zitruszeste
•Geschmack: intensiv, klar, lang anhaltend, mit markanter, aber präziser Würze

Ernte und handwerkliche Herstellung

Die griechische Imkerei ist stark saisonal geprägt und funktioniert in weiten Teilen noch nach dem Prinzip der Wanderimkerei. Imker – häufig Familienbetriebe in zweiter oder dritter Generation – bewegen ihre Völker im Jahresverlauf zu den wichtigsten Trachtgebieten:
•Frühling: Zitrusblüten in tieferen Lagen
•Frühsommer: Thymian- und Kräuterblüte auf Inseln und in trockenen Regionen
•Spätsommer/Herbst: Kiefer und Tanne in den Wald- und Hochlagen