Moschofilero
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Moschofilero gehört zu den charaktervollsten Rebsorten Griechenlands – eine Sorte, die den kühlen Atem des Arkadischen Hochlands einfängt und daraus Weine formt, die Eleganz, Frische und Authentizität miteinander verbinden.
Moschofilero ist untrennbar mit Mantinia verbunden – einer Hochebene im Herzen Arkadiens auf dem Peloponnes. Die Weinberge liegen hier meist zwischen 600 und 800 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Höhenlage ist für griechische Verhältnisse außergewöhnlich und erklärt, warum die Sorte trotz mediterraner Breiten so viel Frische bewahrt.
Das Klima ist deutlich kontinentaler geprägt als an der Küste: warme, sonnige Tage treffen auf kühle Nächte und stetige Winde. Genau diese Temperaturunterschiede sorgen dafür, dass die aromatischen Vorstufen in der Beere langsam und sauber ausreifen. Die Böden bestehen überwiegend aus kalkhaltigem Lehm, teils mit sandigen Einschlüssen. Sie sind nicht übermäßig fruchtbar – ein Vorteil, denn Moschofilero neigt von Natur aus zu hohen Erträgen. Das Zusammenspiel aus Höhe, kalkbetonten Böden und kühlerer Reifeperiode gilt als Basis des geschützten Herkunftsgebiets PDO Mantinia, das heute den Referenzstil der Sorte definiert.
Moschofilero ist zwar ein Weißweinlieferant, botanisch aber ein graubeeriger Typ: Die Schale kann leicht rosa bis violett ausfallen, gekeltert wird dennoch weiß. Daraus entstehen Weine, die aromatisch deutlich mehr bieten, als ihre zarte Farbe vermuten lässt.
Typische Duftnoten:
•florale Töne wie Rosenblatt und Jasmin
•frische Zitrusanklänge (Zitruszeste, Grapefruit)
•helle Steinfrucht bis weißer Pfirsich
Am Gaumen zeigt sich Moschofilero meist leicht bis mittelgewichtig, mit einer präsenten, aber nie aggressiven Säure und moderaten Alkoholwerten von rund 11,5 bis 13 Vol.-%. Charakteristisch ist der Kontrast: eine sehr ausdrucksstarke Nase, aber ein kühler, trockener, schlanker Trinkfluss. Genau dieses Spannungsfeld macht den Wein so anschlussfähig für die moderne, auf Frische ausgerichtete Weißweinstilistik Griechenlands.
Die Sorte ist vital und kann hohe Erträge bringen. Ohne Ertragskontrolle würden die Weine schnell an Tiefe und Aroma verlieren. Die PDO Mantinia begrenzt die zulässigen Erträge deshalb auf etwa 82 hl/ha. Viele der ambitionierten Betriebe gehen bewusst deutlich darunter – 50 bis 60 hl/ha sind keine Seltenheit –, um das Aromaprofil zu verdichten und Struktur in den Wein zu bringen.
Die Lese erfolgt vergleichsweise spät, meist vom späten September bis Anfang Oktober. Das ist für Griechenland eher ungewöhnlich, zeigt aber, wie langsam Moschofilero in diesen Lagen reift. Der Vorteil: Die Trauben können ihr volles Duftspektrum entwickeln, ohne dass die Säure in den Keller geht. In Jahren mit sehr kühlen Nächten entstehen so besonders klare, spannungsvolle Weine.
Der klassische Moschofilero aus Mantinia wird trocken, kühl und präzise ausgebaut. Edelstahl ist Standard, um die florale Frische nicht zu übertönen. Der Ausbau auf der Feinhefe wird punktuell genutzt, um etwas mehr Haptik und Länge zu geben, ohne das Leichtfüßige zu verlieren.
Neben dem Stillwein haben sich zwei Varianten etabliert:
•leicht roséfarbene Interpretationen – durch sehr kurze Maischestandzeiten, die die Schalenfarbe nur zart abgeben;
•Schaumweine auf Moschofilero-Basis – sie nutzen die natürliche Säure und die Duftigkeit der Sorte und sind in Griechenland inzwischen ein gern gesehener Beleg dafür, dass aromatische Sorten auch im Perlwein-/Sektbereich funktionieren.
Für die meisten Abfüllungen gilt: Sie sollten jung, innerhalb von zwei bis drei Jahren getrunken werden. Nur sehr wenige, besonders extraktreiche Varianten profitieren von einer etwas längeren Flaschenreife.
Dass Moschofilero heute international wahrgenommen wird, liegt auch an einigen Häusern, die früh auf Qualität und Herkunftsprofil gesetzt haben:
•Gaia Wines („Monograph Moschofilero“): sehr lehrbuchhaft, klar, duftig, sauber – ideal zur Sorten-Einführung.
•Domaine Skouras: zeigt, wie präzise und ernst man die PDO Mantinia interpretieren kann; häufig international bewertet.
•Tselepos Estate: einer der Pioniere der modernen Mantinia-Stilistik; regelmäßig unter den bestbewerteten Moschofilero-Weinen.
In der Nase erinnert Moschofilero viele Verkoster an Gewürztraminer oder an Muscat Blanc à Petits Grains – beide aromatische Rebsorten, beide mit floraler Signatur. Wichtig ist der Unterschied am Gaumen: Moschofilero bleibt im Regelfall trockener, leichter und säurefrischer. Wer also die Nase eines Gewürztraminers liebt, aber dessen oft üppigen, leicht öligen Gaumen nicht möchte, findet in Moschofilero eine sehr passende Alternative. Auch gegenüber Muscat liegt der Vorteil in der kühlen, klaren Struktur und dem geringeren Eindruck von Süße.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.