Weinregion Rheingau

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Kaum eine deutsche Weinregion steht so sinnbildlich für Eleganz, Herkunft und handwerkliche Präzision wie der Rheingau. Zwischen Wiesbaden und Lorch zieht sich das schmale Band an Weinbergen entlang des Rheins – ein Terroir, das seit Jahrhunderten zur DNA des deutschen Qualitätsweinbaus gehört. Rund 3.200 Hektar Rebfläche bilden das Rückgrat dieser Kulturlandschaft, die sich durch außergewöhnliche geologische Vielfalt und ein einzigartiges Mikroklima auszeichnet.

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Terroir und Stilistik – Vielfalt in Balance

Das Terroir des Rheingaus ist ebenso charakterstark wie differenziert. In den steilen Lagen rund um Rüdesheim, Assmannshausen und Kiedrich dominieren Quarzit, Schiefer und Phyllit; sie fördern kühle, salzig wirkende Mineralität und eine straffe, lineare Säureführung. Richtung Osten, etwa bei Hochheim, prägen Löss, Lehm und Kalkmergel den Weincharakter – hier zeigen die Weine mehr Körper, reifere Frucht und subtile Würze.

Diese geologische Staffelung, kombiniert mit dem Rhein als Wärmespeicher und zahlreichen Expositionen, erklärt die Bandbreite des Stils: vom kristallklaren, druckvollen „Großen Gewächs“ bis zur sinnlich konzentrierten Trockenbeerenauslese. Konstant bleibt die Balance aus Frische, Struktur und Eleganz.

Rebsortenfokus – Finesse mit klarer Handschrift

Etwa 78 % der Rebfläche sind mit Riesling bestockt. Der Rheingau beherrscht das gesamte Spektrum: trocken, feinherb, fruchtig bis edelsüß. Die Spitzenweine überzeugen mit präziser Säure, dichter Textur und ausgeprägter Herkunftstypizität – Voraussetzungen für lange Reifefähigkeit.

Spätburgunder spielt insbesondere um Assmannshausen eine Profilrolle: wärmespeichernder Schiefer begünstigt einen kühlen, burgundisch gezeichneten Stil mit feinkörnigem Tannin. Kleinere Anteile an Weißburgunder, Chardonnay und Frühburgunder ergänzen das Portfolio und dienen zunehmend als punktgenaue Stilvarianten.

Lese, Prädikate und Jahrgangsdynamik

Die Lese beginnt meist Ende September und reicht – abhängig von Wetter und Parzelle – in den Oktober. In geeigneten Jahren ermöglichen Spätlese, Auslese bis hin zu Edelfäule gezielt erzeugte Prädikatsweine. Dieses Fenster für Botrytisedel­süße ist schmal; Qualität verlangt Selektion per Hand und akribische Weinbergsarbeit.

Weinstile – Ausdruck des Ursprungs

Trockene Rieslinge: geradlinig, konzentriert, mit feiner Säure und mineralischer Tiefe; oft als Lagenwein oder Großes Gewächs profiliert.
Feinherb: ausgewogen zwischen Frische und dezenter Restsüße; hoher Trinkfluss ohne Beliebigkeit.
Edelsüß (TBA, Eiswein): hochkonzentriert, aromatisch vielschichtig, enormes Lagerpotenzial; produktionstechnisch selten und entsprechend limitiert.
Spätburgunder: elegant, kühl, tanninfein; Ausbau zunehmend präzise dosiert (Holz als Struktur, nicht als Aromaspender).

Kennzahlen – klein in Menge, groß in Anspruch

Die Jahresproduktion liegt bei rund 270.000–300.000 hl. Für eine international bekannte Herkunft ist das überschaubar – und erklärt die begrenzte Verfügbarkeit profilierter Lagenweine.

Spitzenweingüter des Rheingaus (Auswahl)

Weingut Robert Weil (Kiedrich)

Traditionshaus mit kompromisslosem Riesling-Fokus. Kiedricher Gräfenberg, Turmberg und Klosterberg liefern glasklare, tief gewobene Weine; die Gräfenberg TBA zählt regelmäßig zu den höchstbewerteten Weißweinen weltweit.

Weingut August Kesseler (Assmannshausen)

Schiefersteillagen wie der Assmannshäuser Höllenberg prägen Spätburgunder von Finesse, Tiefe und burgundischer Eleganz; flankiert von straffen, herkunftstreuen Rieslingen.

Weingut Georg Breuer (Rüdesheim)

Unter Theresa Breuer steht das Haus für präzise Lageninterpretation. Berg Schlossberg und Rottland zeigen, wie filigran und zugleich kraftvoll Rheingauer Rieslinge wirken können – stets mit schlankem Alkoholmanagement.

Weingut Künstler (Hochheim am Main)

Rückbesinnung auf das Potenzial der kalkhaltigen Böden um Hochheim. Die Weine verbinden Dichte, Spannung und salzige Länge; Hochheimer Lagen erhalten so internationale Sichtbarkeit.

Ikonen & Geschichte – vom Zufall zur Legende

1775 gilt als Geburtsstunde der Spätlese: Eine verspätete Ernte am Schloss Johannisberg führte zu erstmals bewusst gelesenen, überreifen Trauben – ein stilprägendes Ereignis mit weltweiter Wirkung.

Zu den Ikonen zählen u. a.:
•Kiedricher Gräfenberg Riesling TBA – Weingut Robert Weil
•Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder – Weingut August Kesseler
•Rüdesheimer Berg Schlossberg Riesling – Weingut Georg Breuer

Träne der Olive – klarer Anspruch

Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.

Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.

2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.

Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:

„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“

Unser Grundsatz ist klar:

Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.

Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.