Pinot Grigio

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Pinot Grigio, international auch als Pinot Gris oder in Deutschland als Grauburgunder bekannt, gehört zur weit verzweigten Pinot-Familie und ist eine natürliche Mutation des Pinot Noir. Seine Wurzeln reichen bis ins mittelalterliche Burgund zurück, wo er unter dem Namen Fromenteau erstmals erwähnt wurde. Über die Jahrhunderte wanderte die Rebsorte durch ganz Europa – über das Elsass nach Deutschland, Ungarn und schließlich nach Norditalien, wo sie ab dem 19. Jahrhundert unter dem Namen Pinot Grigio eine neue Heimat fand.

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Terroir und Anbaugebiete

Pinot Grigio, international geschätzt und oft kopiert, findet seine authentischsten Ausdrucksformen in Regionen, die ihm Balance schenken: zwischen Sonne und Kühle, Frucht und Struktur. Kühleres bis gemäßigtes Klima, gut belüftete Hanglagen und kalkreiche Böden bilden die Grundlage für seine fein nuancierte Stilistik.

Italien gilt als Zentrum seiner modernen Identität. In Friaul-Julisch Venetien, dem Trentino und der Region Veneto gedeiht die Rebe auf kiesig-lehmigen Böden, die häufig Kalkanteile enthalten. Die Nähe zu den Alpen und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verleihen den Weinen Frische, Spannung und aromatische Präzision.

In Südtirol trifft Pinot Grigio auf eine alpine Eleganz. Hier formt das Dolomitgestein gemeinsam mit Höhenlagen und klarer Bergluft Weine von mineralischer Prägnanz und feiner Struktur – ein Stil, der oft unterschätzt wird, aber zu den besten Interpretationen Europas zählt.

Frankreichs Elsass zeigt ein kontrastreiches Bild: Der dort als Pinot Gris bekannte Wein präsentiert sich reifer und voluminöser. Auf sonnenverwöhnten Löss- und Kalksteinböden entstehen Weine mit Schmelz, Tiefe und oft beeindruckendem Lagerpotenzial.

Auch Deutschland hat seine eigene Interpretation gefunden – unter dem Namen Grauburgunder. Besonders in Baden, der Pfalz und an der Mosel wird die Sorte geschätzt für ihre Balance zwischen Frische, Struktur und moderatem Alkohol.

Charakteristik und Besonderheiten

Die rötlich-graue Schale seiner Beeren verleiht Pinot Grigio seinen charakteristischen Namen und – je nach Ausbau – einen zarten Kupferton im Glas. Botanisch steht er zwischen Rot- und Weißweinsorten, was seine Vielschichtigkeit im Stil erklärt.

Im Weinberg verlangt die Sorte Erfahrung: Sie neigt zu ungleichmäßiger Reife und ist anfällig für Pilzkrankheiten. Doch bei sorgfältiger Pflege entstehen Trauben von bemerkenswerter Qualität. Die Erträge variieren je nach Anbauweise zwischen 70 und 90 Hektolitern pro Hektar – in Italien summiert sich das auf über 300 Millionen Flaschen jährlich, wobei die DOC delle Venezie den Qualitätsrahmen für viele Erzeuger vorgibt.

Lesezeit und Vinifikation – Präzision im Timing

In Italien beginnt die Lese oft schon Ende August, um Frische und Säure zu erhalten. In nördlicheren Gebieten wie Südtirol oder dem Elsass wartet man bis in den September, um mehr Komplexität zu gewinnen.

Die Vinifikation folgt dem angestrebten Stil:

Für den klassischen italienischen Pinot Grigio wird der Most rasch geklärt und kühl vergoren, um Primäraromen von Birne, Apfel und Zitrus zu bewahren. Anspruchsvollere Varianten durchlaufen eine Hefelagerung (sur lie), die Textur und Tiefe bringt – ein Verfahren, das zunehmend auch in Italien Verbreitung findet.


Geschmacksprofile – Drei Länder, drei Charaktere

Italienischer Stil (Pinot Grigio): Leicht, trocken, gradlinig. Feine Säure, Aromen von grünem Apfel, Zitrus und Mandel. Frisch und zugänglich – ideal als Aperitif oder zu leichten Speisen.
Französischer Stil (Pinot Gris): Reifer, vollmundiger, mit Noten von Honig, Gewürzen, tropischen Früchten und dezenter Restsüße. Ein Wein mit Tiefe und Ausdruckskraft.
Deutscher Stil (Grauburgunder): Zwischen Frische und Struktur. Elegant, oft mineralisch, mit feiner Textur und mittlerem Körper – perfekt zu Fisch, hellem Fleisch oder Spargelgerichten.

Diese Bandbreite macht Pinot Grigio zu einer Chamäleon-Rebe, die sowohl Terroir als auch Handschrift des Winzers eindrucksvoll abbildet.

Ähnliche Rebsorten – Familienähnlichkeit und Stilparallelen

Pinot Grigio ist genetisch eng mit Pinot Noir und Pinot Blanc verwandt – ein Trio, das sich in Struktur und Aromatik gegenseitig spiegelt. In seiner jugendlich-frischen Ausprägung erinnert er an Sauvignon Blanc, während reifere, vollere Varianten durchaus an Chardonnay heranreichen. Diese Flexibilität erklärt seine weltweite Popularität: Er kann leicht, präzise oder vielschichtig sein, ohne seine Identität zu verlieren.

Träne der Olive – klarer Anspruch

Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.

Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.

2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.

Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:

„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“

Unser Grundsatz ist klar:

Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.

Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.