Sauvignon Blanc
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Sauvignon Blanc zählt zu den wenigen Rebsorten, die weltweit sofort wiedererkannt werden – nicht nur von Sommeliers, sondern auch von ambitionierten Weinliebhabern. Ihr Profil ist unverwechselbar: markant, aromatisch präzise, klar strukturiert. Und dennoch reagiert sie sensibler auf Klima, Boden und Ausbau als viele andere Sorten. Genau diese Wechselwirkung zwischen Traube und Herkunft macht Sauvignon Blanc zu einer Sorte, die Winzerinnen und Winzer gleichermaßen herausfordert wie inspiriert.
Sauvignon Blanc stammt nach heutigem Forschungsstand aus dem Westen Frankreichs, mit einer klaren historischen Schwerpunktlage im π. Archivalische Belege aus dem 16. Jahrhundert zeigen, dass die Sorte damals bereits fester Bestandteil des regionalen Weinbaus war und nicht als Modeerscheinung, sondern als etablierte Nutzpflanze galt.
Die Etymologie des Namens – abgeleitet von sauvage („wild“) – legt nahe, dass Sauvignon Blanc zunächst in naturbelassenen, nicht systematisch kultivierten Beständen vorkam. Erst später wurde die Rebe gezielt selektioniert und in strukturierte Weinbergsanlagen überführt. Moderne genetische Analysen bestätigen eine Verwandtschaft zur alten Sorte Savagnin; darüber hinaus gilt Sauvignon Blanc gemeinsam mit Cabernet Franc als Elternteil von Cabernet Sauvignon. Damit ist die Rebsorte nicht nur im Weißweinbereich, sondern auch in der Entwicklung großer Rotweine weinhistorisch hoch relevant.
Sauvignon Blanc ist heute auf allen Kontinenten verbreitet. Qualitativ relevant sind jedoch vor allem Regionen, in denen Klima, Bodentypen und weinbauliches Know-how sinnvoll zusammenwirken. Einige Kernherkünfte prägen bis heute das sensorische Referenzbild.
Sancerre und Pouilly-Fumé stehen für einen Stil, der international als Benchmark für Sauvignon Blanc gilt. Das gemäßigte, tendenziell kühle Klima, exponierte Hanglagen sowie Böden aus Kalk, Mergel und Silex (Feuerstein) führen zu Weinen mit:
•straffer, geradliniger Säurestruktur
•präziser, eher zitrisch-kräutriger Aromatik
•deutlicher mineralischer Prägung, insbesondere auf kalk- und silexreichen Standorten
In Bordeaux wird Sauvignon Blanc selten isoliert betrachtet. In trockenen Weißweinen – etwa aus Pessac-Léognan – steht die Sorte meist im Verschnitt mit Sémillon und gelegentlich Muscadelle. Die Weine sind in der Regel:
•voller im Mundgefühl
•weniger „grün“ und stärker von gelben Fruchtnoten und feinem Holz geprägt
•trukturiert und lagerfähig, sofern entsprechende Lese- und Ausbaupolitik verfolgt wird
Marlborough hat seit den späten 1970er-Jahren den internationalen Blick auf Sauvignon Blanc grundlegend verändert. Die dort entstehenden Weine sind:
•deutlich intensiver im Fruchtbild
•klar im „grünen“ Spektrum verortet (Stachelbeere, Cassisblatt, grüne Paprika)
•häufig mit ausgeprägten Tropenfrucht-Noten kombiniert
Außerhalb der klassischen Herkunftsgebiete entstehen hochwertige Sauvignon Blancs vor allem dort, wo kühlere Lagen oder Höhenlagen genutzt werden:
•Chile: oft klar, kräutrig bis leicht tropisch, mit guter Frische
•Südafrika: Bandbreite von straff-mineralisch bis zu fruchtigeren Stilen; Qualität stark erzeugerabhängig
•Kalifornien & Australien: von neutraler, korrekt gemachter Alltagsware bis zu ambitionierten Einzellagenweinen; bei wärmeren Standorten drohen Strukturverlust und zu weiche Säure
•Norditalien (v. a. Friaul) und Österreich: feine, häufig eher kräutrig-mineralische Interpretationen mit guter Struktur und seriöser Speisebegleitung
Damit zeigt sich: Unter dem Label „Sauvignon Blanc Anbaugebiete“ verbirgt sich eine enorme stilistische Spannbreite, deren Qualität stark von Ertragsniveau, Standortwahl und vinifikatorischer Philosophie abhängt.
Sauvignon Blanc gehört zu den Sorten, die besonders sensibel auf Standortbedingungen reagieren. Terroir wirkt sich unmittelbar auf Aromatik, Textur und Reifedynamik aus.
•Kühle bis gemäßigte Regionen
•hohe, lineare Säure
•Zitrusfrüchte, Stachelbeere, Cassisblatt
•ausgeprägte Kräuteraromen, teils grüne Paprika
•Wärmere Lagen
•reifere, tropische Frucht (Passionsfrucht, Mango, reife Melone)
•weichere Säure, runderer Gesamteindruck
•geringere Ausprägung des grünen Aromenspektrums
Für Winzer bedeutet das: Der Kompromiss zwischen ausreichender phenolischer Reife und Erhalt der sortentypischen Frische ist entscheidend. Zu späte Lese verschiebt das Profil in Richtung beliebiger Tropenfrucht, zu frühe Lese bringt harsche Säure und unbalancierte Grasigkeit.
•Silex (Feuerstein):
Häufig mit rauchig-steinig wahrgenommener Aromatik assoziiert, typisch für Teile von Pouilly-Fumé. Die Weine wirken oft straff, glasklar und eher zurückhaltend in der Primärfrucht.
•Kalk und Kreide:
Fördern straffe, lineare Strukturen mit ausgeprägter, fein salziger Mineralität. Insbesondere Sancerre und einige österreichische Lagen illustrieren, wie stark „Sauvignon Blanc Terroir“ hier im Glas sichtbar wird.
•Gut durchlüftete Hanglagen:
Verzögerte Reife, bessere Aromenkonzentration und geringere Fäulnisanfälligkeit. Das Ergebnis: präzisere, spannungsgeladene Weine bei kontrollierten Erträge.
Sauvignon Blanc gehört zu den klar aromatischen Rebsorten, deren Ausdruck hauptsächlich über Primäraromen definiert wird. Im Glas zeigt sich in der Regel:
•Aromatik
•Stachelbeere, Cassisblätter, Limette, Grapefruit
•Kräuter, Holunderblüten, grüne Paprika
•je nach Herkunft und Reifegrad auch Passionsfrucht, Maracuja und andere Tropenfrüchte
•Säure
•deutlich ausgeprägt, eher linear als cremig
•sorgt für Frische, Spannung und klare Konturen im Mundbild
•Körper
•schlank bis mittelgewichtig
•selten voluminös; die Sorte lebt eher von Zug als von Fülle
•Ausbau
•in der Breite klar tankorientiert (Edelstahl), um Frische und Präzision zu erhalten
•im hochwertigen Segment selektiver Holzeinsatz („Fumé“-Stil), meist in großem Holz oder dezentem Barrique, um Struktur zu geben, ohne die Primäraromatik zu überlagern
•Lagerfähigkeit
•der Großteil der Weine ist auf frühen Genuss ausgelegt
•Spitzenweine aus Sancerre, Pouilly-Fumé oder hochwertigen Bordeaux-Weißweincuvées können über Jahre an Komplexität gewinnen, bleiben aber meist aroma- und säuregetrieben
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.