Weine aus Italien
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Italien ist nicht einfach ein Weinland – es ist ein Kontinent im Kleinen. Von den schneebedeckten Alpen bis zu den sonnenverbrannten Küsten Siziliens spannt sich eine Landschaft, die in Reben übersetzt so facettenreich ist wie kaum eine andere Nation. Rund 44 Millionen Hektoliter Wein werden jährlich produziert, verteilt auf 78 DOCG, über 300 DOC und 119 IGT-Herkünfte – ein Geflecht, das kaum ein anderes Land mit solcher Dichte an Qualität und Herkunft nachweisen kann.
Die Tenuta Tignanello liegt im Herzen der Chianti-Classico-Zone – ein hügeliges Areal mit kalkhaltigen, skelettreichen Böden und beständiger Ventilation. Die Exposition nach Südwesten fördert lange, stabile Reifephasen; warme Tage und kühle Nächte halten die Aromatik klar und die Säure verlässlich. Sangiovese bildet das Rückgrat, ergänzt durch Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, die Struktur, Tiefe und dezente Graphitnoten einbringen. Das Ergebnis ist kein konstruierter Stil, sondern ein kontinuitätsorientiertes Verständnis toskanischer Identität.
Die Lese erfolgt parzellenweise, selektiv und ohne Eingriffe, die Aromatik verfälschen würden. Vergoren wird temperaturgeführt, mit zurückhaltender Extraktion, um die Tanninstruktur präzise zu halten. Die malolaktische Gärung im Holz und der Ausbau in kleinen Eichenfässern zielen nicht auf Fassdominanz, sondern auf texturale Feinheit. Abgefüllt wird erst nach sensorischer Balance – ein Ansatz, der Handwerk über Stilrhetorik stellt.
Farbe: dichtes Rubin, jugendlich wirkende violette Reflexe.
Nase: Sauerkirsche, Brombeere, Granatapfel; unterlegt von Veilchen, getrockneten Kräutern, feiner Kakaonote und zurückhaltender Röstung. Mit Belüftung treten Tabakblatt, Balsamik und eine sehr feine Vanillenote hinzu.
Gaumen: seidig, linear, mit straffer Säureführung. Die Sangiovese liefert Frische und Zug, während die Cabernets Gerüst und Länge beisteuern. Der Abgang wirkt ausdauernd, mit würzig-mineralischem Akzent – konzentriert, aber nicht schwer.
•Aus dem Weingut-Umfeld: Wer die Stilistik mag, findet in Jahrgangsvarianten und Nachbarweinen der Tenuta spannende Vergleichsproben.
•Zum Digestif: Eine Grappa aus Sangiovese-Trester (trocken, klar, ohne Aromatisierung) unterstreicht die herkunftstypische Würze. Alternativ passt ein gereifter Amaro aus Kräutern der Maremma als bitter‑würziger Schlusspunkt.
•Für süße Akzente: Wer es weinbasiert und nicht hochprozentig mag, genießt traditionell Vin Santo zu Cantuccini – ein stimmungsvoller Abschluss nach einem Tignanello-Menü.
In den 1970er‑Jahren legte die Familie Antinori den Fokus radikal auf Qualität: rote Rebsorten, präzisere Handlese, Ausbau im kleinen Holz, strenge Selektion. Der Wein passte damit nicht mehr in die damaligen DOC‑Regeln – und wurde gerade deshalb zum Vorbild. Heute steht Tignanello als Blaupause dafür, wie Tradition und Moderne sich ergänzen können, wenn man Herkunft ernst nimmt.
Die Arbeit im Weinberg setzt auf gesunde Laubwände, sorgfältige Bodenpflege und reduzierte Erträge. Das Ziel: Balance statt Maximierung. In der Kellerei gilt das gleiche Prinzip – eingreifen, wenn nötig; zurücktreten, wenn der Jahrgang spricht.
Wenn Sie Tignanello noch nicht im Glas hatten: Warten Sie auf einen ruhigen Abend, wählen Sie ein Gericht, das Sie lieben, geben Sie dem Wein Luft – und hören Sie hin, wie er sich Veränderung für Veränderung öffnet. Genau dafür ist er gemacht.
Kaum ein Name ist so eng mit der Geschichte und dem Renommee des italienischen Weinbaus verbunden wie Marchesi Antinori. Seit über 600 Jahren, genauer seit 1385, als Giovanni di Piero Antinori in Florenz...
Kaum ein Weingut hat den internationalen Ruf des italienischen Weinbaus so geprägt wie Tenuta San Guido. Eingebettet in die Landschaft rund um Bolgheri...
In der Welt der großen Weine Italiens gilt Tenuta dell’Ornellaia als Synonym für Exzellenz. Das Weingut liegt nahe der Ortschaft Castagneto Carducci an der toskanischen Küste...
Italiens Weinprofil entsteht aus seinem Relief. Der Norden wird von den Alpen geschützt, der Apennin zieht das Land in die Länge, Meeresnähe sorgt fast überall für Ventilation. Diese Kombination schafft sehr unterschiedliche Reifeverläufe – und erklärt, warum Italien von Schaumwein über präzise Weißweine bis zu langlebigen Roten alles abbilden kann.
Regionen wie Piemont, Lombardei, Venetien, Friaul oder Trentino-Südtirol profitieren von kühlen Nächten, hohen Lagen und mineralreichen Böden (Kalk, Mergel, Moränen, Porphyr). Ergebnis: strukturierte, oft langlebige Rotweine (Barolo, Barbaresco), aber auch elegante Weißweine aus Friulano, Pinot Grigio oder Sauvignon. Franciacorta und Trentodoc zeigen zugleich, dass Italien Schaumwein technisch auf Augenhöhe mit den großen Vorbildern herstellen kann – weil das Grundmaterial entsprechend frisch ist.
Die Toskana steht für den klassischen Mittelweg: ausreichend Wärme für phenolische Reife, aber genügend Höhenlage und Meeresbrise für Spannung. Böden wie Galestro und Alberese verschärfen diese Kontur – sie lassen Sangiovese nicht breit werden. Daraus entstehen Stil-Ikonen wie Brunello di Montalcino oder Chianti Classico. Parallel dazu: die internationale, stärker bordelaiserisch geprägte Maremma/Bolgheri-Schiene, die beweist, dass Italien sein Terroir auch mit Cabernet und Merlot souverän lesen kann.
Sobald die Breitenlage nach unten geht, übernimmt die Sonne den Takt. Ohne Meer, Höhe oder vulkanische Böden würde das zu weichen, alkoholstarken Weinen führen. Kampanien, Basilikata, Sardinien und insbesondere Sizilien zeigen jedoch, dass Lavasand, Tuff, Basalt und Höhenlagen (Ätna) genau die Kühle und salzige Strenge liefern, die südlichen Rebsorten oft fehlt. Aglianico del Vulture, Taurasi oder die Etna-Rosso-Weine sind dafür die klarsten Belege.
Italien bleibt das Land der autochthonen Sorten. Mehr als 800 zugelassene Varietäten schaffen eine enorme aromatische und strukturelle Breite. Für die redaktionelle Betrachtung wichtig: Viele dieser Sorten sind streng regional gebunden – und genau das stärkt das Herkunftsprofil.
•Sangiovese: Rückgrat Mittelitaliens, reift eher spät, zeigt bei guter Lesezeitpunktwahl eine charakteristische Kombination aus roter Frucht, Kräuterwürze und tragender Säure. Basis für Chianti, Brunello, Vino Nobile, Morellino.
•Nebbiolo: Spätreifende, anspruchsvolle Sorte, die Tannin und Säure gleichermaßen hoch ansetzt. In Barolo und Barbaresco die Grundlage für langlebige, intellektuelle Weine – aber nur auf geeigneten Lagen wirklich groß.
•Aglianico: Der strukturell stärkste Vertreter des Südens. Benötigt Zeit im Keller, zeigt dann aber Tiefe, Graphitnoten, dunkle Frucht und ein Tannin, das an Piemont erinnern kann.
Nerello Mascalese / Carricante (Ätna): Sorten, die beweisen, dass Sizilien nicht nur mediterran, sondern auch kühlpräzise sein kann.
•Sagrantino: Klein, eigenwillig, tanninreich.
Seit den 1960er-Jahren haben Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, aber auch Chardonnay und Pinot Nero ihren Platz – allerdings dort, wo Mikroklima und Stilziel stimmen. Der Erfolg der Supertuscans liegt nicht in „Internationalität um jeden Preis“, sondern in der klugen Übersetzung toskanischer Lagen auf französische Sorten. In Norditalien sind Chardonnay, Pinot Nero und Sauvignon Blanc technisch oft sehr sauber, dienen aber häufig eher dem Markt als der Herkunftsschärfung.
Erbamat in der Franciacorta, Pecorino an der Adria, Grecanico Dorato in Sizilien: Sie stehen für ein bewusstes Gegensteuern gegen Uniformität. Diese Bewegung ist weinpolitisch und ökologisch relevant – sie stärkt Biodiversität und damit die Resilienz des italienischen Weinbaus.
Barolo und Barbaresco sind nicht zufällig zu Markenzeichen geworden. Kaum eine Region Italiens arbeitet so konsequent über Lagen, Expositionen und Böden. Produzenten wie Gaja, Giacomo Conterno, Vietti übersetzen Tradition in ein zeitgemäßes, aber nicht modisches Stilbild. Piemont steht für Transparenz, Reifefähigkeit und eine gewisse Strenge.
Die Toskana zeigt zwei Gesichter: das historisch gewachsene (Chianti Classico, Brunello) und das innovationsgetriebene (Bolgheri, Maremma). Häuser wie Marchesi Antinori, Tenuta San Guido, aber auch kleinere, terroirfokussierte Betriebe stellen unter Beweis, dass die Region sowohl traditionelle Sangiovese-Profile als auch bordelaiserisch inspirierte Cuvées auf hohem Niveau liefern kann.
Venetien ist zweigeteilt: einerseits das große Volumen (Prosecco/Glera, Soave im breiten Segment), andererseits absolute Handwerkskunst im Valpolicella, etwa bei Giuseppe Quintarelli oder Dal Forno Romano. Amarone und Recioto bleiben Stilpol – aber nur bei den besten Erzeugern gelingt die Balance zwischen Konzentration und Frische.
Sizilien war lange das Volumenland des Südens. Heute zeigen Etna-Weine aus Nerello Mascalese oder Carricante – etwa von Planeta, Tasca d’Almerita, Graci –, dass die Insel kühle, texturierte, mineralische Weine kann. Das ist für Sommeliers besonders interessant, weil hier mediterrane Aromatik auf alpine Straffheit trifft.
•Konsequentes Herkunftsbewusstsein: Selbst kleinste Zonen bestehen auf ihrem Profil – das schafft Authentizität.
•Verbindung von Tradition und Technik: Historische Sorten, modern vinifiziert – ohne museal zu wirken.
•Terroir-Vielfalt auf kurzer Distanz: Vom Dolomitenausläufer zum Lavasand in wenigen Flugstunden – das spiegelt das Sortiment.
•Familiengeführte Spitzenbetriebe: Antinori, Gaja, Quintarelli & Co. personifizieren Qualität.
•Stilistische Bandbreite: Von Pinot Grigio bis Passito di Pantelleria wird die gesamte sensorische Klaviatur bedient, ohne in pure Gefälligkeit abzugleiten.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.