Montepulciano

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Zwischen der Adria und den Apenninen, wo die Hügel der Abruzzen in der Abendsonne glühen, wächst eine Rebsorte, die lange im Schatten ihrer berühmten Nachbarn stand – und doch zu den großen Identitätsträgern Mittelitaliens zählt: Montepulciano. Kein Gewächs wird häufiger missverstanden – und kaum eines repräsentiert so eindrucksvoll die Balance zwischen rustikaler Authentizität und moderner Eleganz.

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Herkunft und historische Einordnung

Montepulciano ist eine der prägenden roten Rebsorten Mittel- und Süditaliens. Ihre dokumentierte Geschichte reicht mindestens bis ins 17. Jahrhundert zurück, ihre tatsächliche Etablierung in den Abruzzen dürfte aber noch älter sein. Wichtig ist die oft missverstandene Klarstellung: Die Sorte hat nichts mit dem toskanischen Vino Nobile di Montepulciano zu tun, der aus Sangiovese (Prugnolo Gentile) gekeltert wird. Montepulciano ist keine Spielart des Sangiovese, sondern eine eigenständige, spät reifende, südlich geprägte Varietät – entwickelt in einem Klima, das Sonne, lange Vegetationsperioden und kalkhaltige Böden bietet.

Anbaugebiete & Terroir

Mit rund 35.000 ha gehört Montepulciano zu den verbreitetsten roten Sorten Italiens. Ihr Zentrum liegt unverändert in den Abruzzen, besonders in der DOCG Colline Teramane Montepulciano d’Abruzzo, wo Höhenlagen, Adria-Einfluss und Gebirgsnähe aufeinandertreffen. Daneben ist sie in den Marken (u.a. Rosso Conero, Rosso Piceno), in Molise, Latium, Teilen Umbriens und bis nach Apulien zu finden.

Charakteristisch für die Abruzzen ist die Kombination aus:
•kalkig-tonigen Böden,
•adriatischer Wärme,
•frischer Fallwinde aus dem Apennin.

Diese Konstellation ermöglicht eine späte, aber stabile Reife. Montepulciano wird oft erst im Oktober gelesen – ein Vorteil für Sorten, die phenolische Reife und Farbtiefe brauchen. In höheren Lagen um Teramo oder L’Aquila verschiebt sich der Lesetermin weiter nach hinten; küstennahe Zonen starten früher. Genau diese Spannbreite erklärt, warum die Sorte sowohl in fruchtbetonten als auch in anspruchsvolleren, strukturierten Stilen überzeugen kann.

Charakteristik & Rebenprofil

Montepulciano besitzt eine dicke Beerenschale und einen hohen Farbstoffgehalt – ein Grund, warum schon einfache Weine sehr dunkel ausfallen. Sensorisch dominieren meist:
•reife dunkle Früchte (Schwarzkirsche, Pflaume, Brombeere),
•würzige Noten (Lakritz, Kräuter, gelegentlich Nelke),
•bei Holzreife: rauchige und balsamische Anklänge.

Im Vergleich zu Sangiovese zeigt Montepulciano:
•geringere, dafür angenehm eingebundene Säure,
•rundere Textur,
•ein geschmeidigeres Tannin,
•dennoch genügend Rückgrat, um nicht breit zu wirken.

Damit ist sie prädestiniert für moderne, trinkige Rotweine, die nicht säurebetont sein müssen, aber auch nicht in die üppige, alkoholische Stilistik mancher süditalienischer Sorten (z.B. Primitivo) abgleiten sollen. Sie kann Fülle liefern, ohne die Frische ganz aufzugeben.

Vinifikation & Stilistik

Die bekannteste Ausprägung bleibt der Montepulciano d’Abruzzo DOC. In seiner einfachen Form ist er einer der meistgetrunkenen italienischen Rotweine überhaupt: saftig, dunkel, zugänglich. In den besseren Versionen – geringere Erträge, sorgfältige Lese, kontrollierte Maischegärung – zeigt er Tiefe, eine feine Würze und ein sehr stimmiges Verhältnis von Frucht und Struktur.

Ein besonderes Kapitel ist der Cerasuolo d’Abruzzo DOC: ein traditionell recht farbintensiver Rosato auf Montepulciano-Basis. Er beweist, wie pigmentstark die Sorte ist und dass sie auch in einer frischeren, gastronomietauglichen Variante bestehen kann.

In den Marken wird Montepulciano häufig mit Sangiovese verschnitten (z.B. Rosso Conero, Rosso Piceno). Das folgt einer klaren Logik:
•Montepulciano bringt Farbe, Volumen, Reife.
•Sangiovese liefert Säure, Linearität, manchmal auch mehr aromatische Präzision.

Das Resultat sind Weine, die regional bleiben und zugleich international verständlich sind.

Ertrag, Produktion & Bedeutung

Montepulciano ist potenziell ertragreich – und genau hier liegt der kritische Punkt. Die DOC-Regelwerke erlauben oft um die 14 t/ha.

Träne der Olive – klarer Anspruch

Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.

Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.

2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.

Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:

„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“

Unser Grundsatz ist klar:

Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.

Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.