Weinregion Abruzzen
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Zwischen der Adria und den Gipfeln des Apennin liegt eine Region, die in den letzten Jahren still, aber entschlossen ihr Profil geschärft hat: Abruzzo, im Deutschen meist Abruzzen genannt. Lange galt sie als ländlich, robust, ein Land des Montepulciano – heute ist sie Italiens Musterbeispiel für den Einklang von Tradition, Nachhaltigkeit und terroirbetonter Präzision.
Nur etwa 30 Kilometer liegen zwischen dem Gran Sasso d’Italia (2.912 m) und der Adria. Diese kurze Distanz erzeugt starke Tag-Nacht-Amplitude: tagsüber warme, trockene Luft; nachts kühle Fallwinde aus den Bergen. Das Ergebnis sind langsame Reife, aromatische Konzentration und stabiler Säurerahmen.
Die Bodentypen variieren von kalkhaltigen Lehmböden über Mergel und Sand bis zu eisenreicher roter Tonerde. In den Hügelzonen von Chieti, Teramo und Pescara entstehen daraus strukturierte, salzgeprägte Weine. Prägend bleibt das Erziehungssystem Pergola Abruzzese (Tendone), das mit seinem Blätterdach vor Überhitzung schützt und hohe Traubenqualität bei intensiver Sonneneinstrahlung ermöglicht.
Mediterranes Grundklima, gebremst durch Bergkühle: Die Nähe zum Meer liefert Frische, die Gebirgszüge verhindern Hitzespitzen. Dadurch kann die Region gleichermaßen kraftvolle Rotweine und straffe, mineralische Weißweine hervorbringen.
Aktuell sind rund 33.000–36.000 ha bestockt, mehr als die Hälfte mit Montepulciano. Die Jahresproduktion liegt bei etwa 3,8 Mio. hl, mit wachsendem Anteil aus qualitätsorientierten DOC/DOCG-Zonen.
Montepulciano liefert farbintensive, dunkelbeerige Weine mit würzigem Tannin und substanzieller Reife. Die Lese erfolgt häufig erst im Oktober. In den Colline Teramane erreicht die Sorte ihre höchste Klassifikation (DOCG Montepulciano d’Abruzzo Colline Teramane): Struktur, Länge, Reifefähigkeit.
Nicht zu verwechseln mit Trebbiano Toscano: In den Abruzzen entstehen helle, salzige Weißweine mit Kräuterwürze und – bei kompromissloser Selektion – bemerkenswerter Langlebigkeit. Lese meist Ende September.
•Pecorino (frühreifend, Ende August/Anfang September) steht für glasklare Zitrusfrucht, Fenchel- und Salbeinoten, hohe Säure – ideal zur maritimen Küche.
•Passerina reift später, zeigt florale, duftigere Profile.
•Cococciola und Montonico Bianco sind selten, werden häufiger für Schaumweinprojekte oder terroirgeführte Kleinauflagen genutzt.
Internationale Sorten wie Chardonnay, Cabernet oder Merlot spielen nur Nebenrollen.
•Montepulciano d’Abruzzo DOC – regionaler Klassiker mit breiter Stilspanne.
•Colline Teramane Montepulciano d’Abruzzo DOCG – Flaggschiff für Tiefe und Langlebigkeit.
•Cerasuolo d’Abruzzo DOC – eigenständiger, kirschfarbener Rosato mit Struktur, nicht “blass”.
•Trebbiano d’Abruzzo DOC – vom frischen Typ bis zu lang lagerfähigen Ikonen.
•Tullum DOCG – jüngste DOCG (seit 2019), stark bei Pecorino, Passerina und Montepulciano.
•Villamagna DOC – klein (≈ 85 ha), konzentrierte Rotweine mit Ambition.
•Farbe & Dichte: Hoher Anthocyangehalt des Montepulciano erklärt das tiefdunkle Rubin- bis Violett.
•Säure & Frische: Pergola-Erziehung und Bergluft erhalten die Säure – gastronomischer Vorteil.
•Salz & Zug: Küstennahe Weißweine zeigen salzige, mineralische Akzente.
•Reifepotenzial: Spitzenjahrgänge von Produzenten wie Pepe oder Valentini überzeugen nach 15–20 Jahren mit Vitalität und Komplexität.
•Stilistik: Zwischen handwerklicher Tradition (Beton, Großholz, Spontangärung) und moderner Präzision (sauberes Handling, selektive Lese).
Trebbiano d’Abruzzo als Benchmark: spontanvergoren, unfiltriert, niedrige Intervention, ausdauernde Lagerfähigkeit. Rar, gesucht, kompromisslos.
Seit 1964 Pionier naturnaher Arbeit: Handlese, Entbeeren per Hand, Ausbau im Zement. Montepulciano und Trebbiano mit Energie, Tiefe und Alterungsvermögen.
Seit 1981 Motor des Qualitätswandels. Von sauberem Basisniveau bis zu Ikonen wie Villa Gemma (Montepulciano Riserva). Breite Stilistik, klare Selektion.
Forschungsgetriebene Präzision: genetisch selektierte Rebstöcke, penible Weinbergsarbeit. Trebbiano Abruzzese und Pecorino als Referenzen für Klarheit und Balance.
Cataldi Madonna (Ofena), Zaccagnini (Bolognano), Illuminati (Controguerra), La Valentina, Valle Reale und Feudo Antico (Tullum DOCG) treiben Herkunftsprofil, Biodiversität und Nachhaltigkeit voran.
•Ende Aug.–Anfang Sep.: Pecorino
•Mitte–Ende Sep.: Passerina, Trebbiano
•Sep.–Okt.: Cococciola, Montonico
•Oktober: Montepulciano
Cerasuolo d’Abruzzo liegt bei ca. 70.000 hl/Jahr, die Dachappellation Abruzzo DOC bei rund 17.000 hl – mit steigender Tendenz dank der Rückkehr autochthoner Weißweine.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.