Ktima Biblia Chora
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Ktima Biblia Chora gehört zu den Betrieben, die den modernen griechischen Qualitätsweinbau sichtbar gemacht haben. Das Weingut in Kokkinochori bei Kavala zeigt, dass Griechenland jenseits von Santorin und Naoussa Regionen besitzt, die Wein auf internationalem Niveau hervorbringen können – vorausgesetzt, Herkunft, Handwerk und Kellertechnik greifen sauber ineinander. Genau das ist hier der Fall.
Die Weinberge liegen an den südöstlichen Ausläufern des Pangeon-Gebirges auf rund 350–400 Metern Seehöhe. Das ist für Nordgriechenland entscheidend: Die Tage bringen ausreichend Wärme für Reife und Aromatik, die Nächte bleiben durch die Abkühlung vom Bergmassiv frisch. So entstehen Moste mit Substanz, aber auch mit Säurerückgrat – ein Punkt, der viele Weine aus heißeren Gegenden oft schwächt.
Der Boden ist geprägt von durchlässigen, mineralisch geprägten Strukturen aus Kalk, Lehm und Schiefer. Solche Böden zwingen die Rebe zur Tiefe und liefern Trauben, die nicht breit, sondern fokussiert sind. Dass in dieser Gegend bereits in der Antike Wein gestanden hat, ist mehr als ein kulturgeschichtliches Detail – es zeigt, dass der Standort weinbaulich seit langem als geeignet galt.
Hinzu kommt: Das Weingut arbeitet organisch, verzichtet auf Herbizide und erntet per Hand. Das ist kein Selbstzweck, sondern dient dem Ziel, möglichst sauberes, sortentypisches Lesegut in den Keller zu bringen.
Biblia Chora verfolgt bewusst eine doppelte Strategie: autochthone griechische Sorten einerseits, international etablierte Reben andererseits. In den Anlagen stehen u. a.:
•Assyrtiko (als Träger von Frische, Salinität und Struktur),
•Agiorgitiko,
•Vidiano,
•daneben Sauvignon Blanc, Chardonnay, Sémillon, Gewürztraminer, Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir.
Bemerkenswert ist die Arbeit an einer wiederentdeckten, bislang nicht eindeutig zugeordneten lokalen Sorte. Das zeigt, dass das Gut sich nicht nur an internationalen Märkten orientiert, sondern Rebsortenvielfalt aus Griechenland ernst nimmt.
Die Lese erfolgt in mehreren Durchgängen – ein wichtiger Punkt, weil Assyrtiko, Sauvignon oder Cabernet nicht zur gleichen Zeit ihr Optimum erreichen. Vinifiziert wird je nach Stilistik im Edelstahl oder im französischen Holz; beides wird nicht dekorativ eingesetzt, sondern so, dass Frucht, Herkunft und Textur im Glas lesbar bleiben.
Der Erfolg von Ktima Biblia Chora ist personell klar zuzuordnen:
•Vassilis Tsaktsarlis (Chemiker, Önologe, Bordeaux-Erfahrung, zuvor Domaine Costa Lazaridi) brachte den technisch sauberen, analytisch gedachten Zugang mit.
•Vangelis Gerovassiliou (Agrarwissenschaften Thessaloniki, Önologie bei Émile Peynaud in Bordeaux, eine der prägenden Figuren des griechischen Weinbaus) steuert Erfahrung, sensorische Präzision und die Fähigkeit bei, Wein so auszubalancieren, dass er international verstanden wird, ohne beliebig zu werden.
Beide eint eine relativ klare Philosophie: Wein soll Herkunft zeigen, nicht Effekte. Und er soll aus einer Region kommen, die lange unterschätzt war. Dass ihnen das gelungen ist, belegt die stille, aber konstante Präsenz der Weine in internationalen Wettbewerben und auf Exportmärkten.
Meist eine Cuvée aus Assyrtiko und Sauvignon Blanc. Der Assyrtiko liefert Gerüst, Säure und eine fast steinige Anmutung, der Sauvignon bringt aromatische Helligkeit und etwas Exotik. Im Glas wirkt das nicht parfümiert, sondern klar, frisch und gastronomisch einsetzbar. Ideal, wenn man zeigen will, dass griechische Weißweine nicht nur warm und breit sein müssen.
Oft ein Blend aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Agiorgitiko. Das ist bewusst international gedacht, aber durch Agiorgitiko bekommt der Wein eine mediterrane Note. Tanninführung und Holzeinsatz sind in der Regel kontrolliert; das Ziel ist ein strukturierter, aber nicht überextrahierter Rotwein, der auch Konsumenten abholt, die Bordeaux oder Toskana gewohnt sind.
Der reinsortige Assyrtiko für Puristen. Straff, salzig-mineralisch, mit gutem Lagerpotenzial. Interessant, weil er zeigt, dass Assyrtiko abseits von Santorin funktionieren kann – anders, aber nicht weniger seriös.
Das ist die repräsentative Linie des Hauses.
•Ovilos White (meist Sémillon & Assyrtiko): cremige Textur durch Sémillon, getragen von der Struktur des Assyrtiko. Diese Kombination ist in Griechenland selten so konsequent umgesetzt und erklärt, warum der Wein regelmäßig ausgezeichnet wird.
•Ovilos Red (Cabernet Sauvignon & Agiorgitiko): dunkle Frucht, klare Struktur, reife Tannine, dazu eine mediterrane Würze – gedacht für Konsumenten, die Komplexität, aber auch Klarheit im Glas suchen.
Sortenreine, modern interpretierte Weine wie Sole Vidiano, Sole Pinot Noir oder Sole Sémillon. Diese Linie dient auch dazu, zu zeigen, was das Terroir mit unterschiedlichen Rebsorten macht.
Gemeinsam ist allen Weinen: Frische, Struktur, sensorische Sauberkeit und ein bewusst nicht überladener Stil. Man spürt, dass hier nicht auf schnelle Aromatik für Social Media vinifiziert wird, sondern auf Langlebigkeit und Wiedererkennbarkeit.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.