Weinregion Südtirol

1 Produkt

Südtirol gehört weinrechtlich zu Italien, kulturell aber seit jeher zu einem alpenländischen Raum, in dem bäuerliche Tradition und moderne Önologie eine bemerkenswerte Symbiose eingehen. Auf nur knapp 5.800 Hektar Rebfläche entsteht eine Weinstilistik, die sich längst von jedem regionalen Klischee gelöst hat: kompromisslos qualitätsorientiert, terroirbezogen und geprägt von einer klimatischen wie geologischen Vielfalt, die in Europa ihresgleichen sucht.

Verfügbarkeit
Preis
Auswahl an Wein
1 Produkt

Klima – alpiner Rahmen mit mediterranen Einflüssen

Südtirol liegt an einer Klimaschnittstelle. Die Alpenkette im Norden wirkt wie ein Schutzschild: Sie bremst kalte Luftmassen aus dem Norden, sorgt aber gleichzeitig für kühle Fallwinde und stabile Nachttemperaturabsenkungen. Aus dem Süden strömen warme Luftmassen entlang des Etschtals ein.

Dieses Spannungsfeld aus alpinen und mediterranen Einflüssen erzeugt:
Warme, sonnige Tage mit hoher Strahlungsintensität
Deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, besonders in mittleren und höheren Lagen
•Ein Klima, das Frische, Säurestruktur und aromatische Klarheit begünstigt

Davon profitieren insbesondere Weißweine aus Südtirol: Sauvignon Blanc aus hochgelegenen Lagen, Weißburgunder mit straffer Mineralität oder Riesling und Kerner aus dem Eisacktal zeigen präzise, oft druckvolle Aromatik bei gleichzeitig moderatem Alkohol.

Höhenlagen und Exposition

Der Weinbau reicht von rund 200 bis über 1.000 Meter Seehöhe.
Tallagen (z. B. um Bozen) sind deutlich wärmer und eignen sich für Lagrein, Cabernet Sauvignon oder Merlot.
Mittlere Höhenlagen sind ideal für Blauburgunder (Pinot Noir), Vernatsch und strukturierte Weißweine.
Hochlagen liefern die kühlsten, schlanksten und oft mineralischsten Weine – hier entstehen charaktervolle Sauvignon Blanc, Riesling, Kerner oder Sylvaner.

Geologie – Dolomitkalk, Porphyr, Moräne und Schwemmböden

Die geologische Vielfalt ist ein zentraler Qualitätsfaktor:
Dolomitkalk: Vor allem in Hanglagen des Eisacktals, häufig in Kombination mit schottrigen, kargen Böden. Diese Standorte liefern oft salzig wirkende, straffe Weißweine (Sylvaner, Kerner, Riesling).
Porphyr: Im Raum Bozen dominiert ein wärmespeichernder, dunkler, vulkanischer Untergrund. Hier entstehen Lagrein mit dichter Farbe, reifer Frucht und markanter Würze.
Moränenböden und Schotterterrassen: Hinterlassen von Gletschern, kombiniert mit sandig-lehmigen Anteilen. Sie bieten gute Wasserführung und Struktur und eignen sich besonders für internationale Sorten wie Chardonnay oder Blauburgunder.
Alluviale Schwemmböden in Tallagen: Fruchtbar, tiefergründig, mit Wärmespeicherkapazität – eine Basis für voluminösere Rotweine und früh reifende weiße Sorten.

Rebsortenprofil: autochthon, international und rar

Südtirol kultiviert rund 20 Rebsorten offiziell, mit einem Weißweinanteil von etwa 62–65 %. Diese Vielfalt ist Chance und Herausforderung zugleich.

Autochthone Sorten

Vernatsch (Schiava)

Die traditionelle Rotweinsorte Südtirols ist stilistisch bewusst leicht gehalten: hellere Farbe, moderate Tannine, rote Frucht, dezente Würze. In Herkunftsbezeichnungen wie Kalterersee oder St. Magdalener wird Vernatsch zunehmend präziser vinifiziert.

Lagrein

Eine der ältesten Rotweinsorten Italiens, mit Zentrum im Raum Bozen/Gries. Typisch sind:
•dunkle Farbe
•reife, dunkle Beerenfrucht
•weiche, aber präsente Tannine
•gute Dichte ohne übermäßige Schwere

Lagrein profitiert von warmen Porphyr-Standorten und zeigt in den besten Lagen Konzentration und Langlebigkeit, ohne den Anspruch auf Eleganz zu verlieren.

Gewürztraminer

Die Sorte ist in Tramin historisch verankert. Südtiroler Gewürztraminer sind aromatisch intensiv (Rose, Litschi, Würze), werden heute aber zunehmend mit bewussterem Säuremanagement, moderater Restsüße und strafferem Ausbau versehen. Ziel ist eine Balance aus Aromatik und Struktur anstelle parfümiert wirkender Opulenz.

Internationale Sorten

Sauvignon Blanc

In höheren Lagen entwickelt Sauvignon Blanc aus Südtirol eine klare, oft kühle Aromatik: Zitrus, Kräuter, mitunter Stachelbeere, jedoch meist weniger aggressiv als in manchen Übersee-Stilen. Druckvolle Struktur und präzise Säure sind charakteristisch, vor allem in Lagen mit höheren Temperaturunterschieden.

Weißburgunder & Grauburgunder

Sie zählen zu den wichtigsten Weißweinen aus Südtirol. Weißburgunder zeigt mineralische Spannung, klare Frucht und gutes Reifepotenzial, besonders aus kalkreichen Standorten. Grauburgunder reicht vom frischen Alltagswein bis zum konzentrierten Lagenwein mit Schmelz und Tiefe.

Chardonnay

Der Stilbogen reicht vom frischen, reduktiv ausgebauten Chardonnay mit zarter Frucht bis hin zu Lagenweinen mit Holzfassausbau, die auf Struktur, Dichte und Lagerfähigkeit angelegt sind. Südtirol positioniert sich damit im internationalen Vergleich eher im Segment der balancierten, nicht überladenen Chardonnay-Stile.

Blauburgunder (Pinot Noir)

In mittleren Höhenlagen und kühleren Standorten zeigt Blauburgunder aus Südtirol eine bemerkenswerte Finesse. Rote Beerenfrucht, feinkörniges Tannin und ein eher zurückhaltender Holzeinsatz lassen durchaus Parallelen zu burgundisch inspirierten Stilistiken erkennen – ohne diese kopieren zu wollen.

Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc & Merlot

Vor allem im Unterland und rund um Bozen entstehen strukturierte, lagerfähige Rotweine. Warme Lagen und durchlässige Böden ermöglichen reife Tannine und konzentrierte Frucht. Im internationalen Kontext sind die Mengen gering, die qualitative Ausrichtung aber klar auf mittleres bis gehobenes Premiumsegment ausgerichtet.

Seltene und historische Sorten

Versoaln

Eine regionale Rarität, bekannt durch die historische Rebe am Schloss Katzenzungen. Die Sorte wird nur in sehr kleinen Mengen vinifiziert, meist als regionale Spezialität mit kulturhistorischem Fokus.

Rosenmuskateller

Südtiroler Rosenmuskateller wird vor allem in kleinen Chargen als aromatisch-intensiver Süßwein ausgebaut.

Weitere historische Sorten wie Blatterle oder Fraueler existieren fast ausschließlich in Nischenprojekten einiger Betriebe und dienen eher der Profilierung und Identitätsarbeit als einer relevanten Marktposition.

Erntefenster: Vom frühen Chardonnay bis zum späten Cabernet

Die Erntezeitspanne illustriert die klimatische Bandbreite der Region:
Frühe weiße Sorten in Tallagen (z. B. Chardonnay): ab Anfang September
•Hochlagen-Weißweine
(Sauvignon Blanc, Riesling, Kerner): bis etwa Mitte Oktober
•Rote Sorten wie Vernatsch, Blauburgunder, Lagrein
: Ende September bis Oktober
•Cabernet Sauvignon & Merlot
: häufig bis Ende Oktober

Stilistik

Charakteristisch für die Weinregion Südtirol ist ein Stil der kontrollierten Intensität. Die Weine sind selten laut oder überladen, sondern auf Balance, Klarheit und Struktur angelegt.

Weißweine:
•straffe, oft linear wirkende Säure
•salzige, mineralische Eindrücke – besonders aus kalkreichen und schottrigen Lagen
•präzise, klar definierte Aromatik (Zitrus, Kernobst, Kräuter, Steinobst, je nach Sorte)

Rotweine:
Vernatsch & Pinot Noir: eher filigrane, rotfruchtige Typen mit moderatem Alkohol
Lagrein & Cabernet: dunkle, dichter strukturierte Weine mit reifer Frucht, ausgeprägter Tanninstruktur und gutem Lagerpotenzial

Besonders profilbildend sind:
Terlaner Weißweine mit langem Hefelager
Eisacktaler Lagenweine (Sylvaner, Kerner, Riesling)
Moderne Kalterersee-Weine als leichte, aber ernstzunehmende Rotweine mit Herkunftsprofil
Lagrein aus Bozen/Gries, tief und kraftvoll
Blauburgunder aus dem Unterland, oft elegant und langlebig

Produktion und DOC-Struktur

Die Region arbeitet nahezu vollständig im Qualitätssegment:
Rebfläche: ca. 5.455–5.800 ha
•Jahresproduktion
: etwa 360.000–500.000 hl
•Weißweinanteil
: rund 62–65 %
•DOC-Anteil
: über 90 % der Gesamtmenge

Die DOC Südtirol (Alto Adige) ist in mehrere Unterzonen gegliedert, etwa:
•Terlan
•Eisacktal
•Meraner
•Vinschgau
•Bozner Leiten
•St. Magdalener
•eigenständige DOC Kalterersee

Träne der Olive – klarer Anspruch

Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.

Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.

2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.

Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:

„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“

Unser Grundsatz ist klar:

Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.

Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.