Weingut Gaja

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Das Weingut Gaja sitzt in Barbaresco (Piemont) und wurde 1859 von Giovanni Gaja gegründet. Über fünf Generationen wuchs daraus ein Leitbetrieb der Langhe; heute führt Angelo Gaja gemeinsam mit seinen Kindern Gaia, Rossana und Giovanni das Haus. Neben historischen Parzellen in Barbaresco besitzt die Familie Güter in der Toskana (Pieve Santa Restituta in Montalcino, Ca’ Marcanda in Bolgheri). Kontinuität in Familienhand, ein klarer Qualitätskompass und strenge Selektion prägen die Entwicklung.

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Terroir & Klima: Kalkmergel als Taktgeber

Die Kernflächen liegen auf ca. 250–330 m Höhe in Barbaresco. Kalkhaltiger Mergel, Ton und feiner Sand speichern Wasser, liefern Nährstoffbalance und begünstigen die straffe Säure und feinkörniges Tannin bei Nebbiolo. Kontinentales Klima mit warmen Tagen, kühlen Nächten und langer Vegetation ermöglicht eine späte, physiologisch reife Lese—entscheidend für die aromatische Präzision der Rebsorte.

Lagenverständnis: „Sorì“ als Arbeitsbegriff

Gaja fasst seine Topparzellen unter dem Begriff „Sorì“ (optimal exponierte Hanglagen) zusammen. Drei Einzellagen sind stilprägend:
•Sorì San Lorenzo – Dichte, Tiefgang, langes Reifefenster
•Sorì Tildìn – Präzision, straffe Linienführung
•Costa Russi – Feinheit, Balance, oft die seidigste Textur

Wichtig für die Einordnung: Je nach Jahr und Ausbau werden diese Weine als Barbaresco DOCG oder als Langhe Nebbiolo deklariert (wenn z. B. Jahrgangs- oder Reifepolitik nicht exakt der Barbaresco-Spezifikation folgt). Für die redaktionelle Darstellung ist daher die Jahrgangsangabe zentral.

Rebsorten & Lese: Fokus Nebbiolo, aber nicht nur

Herzstück ist Nebbiolo (Barbaresco/Barolo). Daneben arbeitet Gaja mit Barbera, Dolcetto sowie Chardonnay, Sauvignon Blanc, Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah. Die Handlese erfolgt in gestaffelten Durchgängen; Nebbiolo wird typischerweise spät (Oktober) geerntet, um Reife, Tanninqualität und aromatische Tiefe auszubalancieren.

Keller & Stilistik: Modernisierung ohne Geschmacksglättung

Seit den 1960ern setzte Angelo Gaja Maßstäbe: Ertragsreduktion, selektive Lagenvinifikation, temperaturkontrollierte Gärung, Barrique- und Botte-Einsatz mit Fokus auf Mikrooxidation statt Holzaroma. Das Ergebnis ist kein „internationalisierter“ Stil, sondern kontrollierte Extraktion, klare Säureführung und feinkörniges Tannin. Ziel: transparente Herkunft, klare Jahrgangssignatur, Alterungsfähigkeit (viele Topweine gewinnen nach 15–20 Jahren deutlich).

Portfolio im Überblick: Referenzen und Konstanten

•Barbaresco DOCG (Guts-Blend mehrerer Parzellen) – Eleganz, Typizität, feinmaschiges Tannin; jährlich eine verlässliche Benchmark.
•Einzellagen (Sorì San Lorenzo, Sorì Tildìn, Costa Russi) – je nach Jahrgang Barbaresco DOCG oder Langhe Nebbiolo; stets strukturell anspruchsvoll, präzise und langlebig.
•Sperss (Serralunga d’Alba) – klassischer Barolo-Charakter: kräftiger, tiefgründig, mit Serralunga-Struktur; heute regelmäßig Barolo DOCG.
•DarmagiCabernet Sauvignon als italienisches Statement für Präzision jenseits autochthoner Sorten.
•Gaia & Rey100 % Chardonnay aus den Langhe; einer der stilbildenden italienischen Premium-Weißweine.
•Alteni di BrassicaSauvignon Blanc mit steinig-kühler Signatur, präziser Frucht und salzigem Zug.

Der Winzer: Angelo Gaja als Systemgestalter

Angelo Gaja (Jg. 1940) professionalisierte den piemontesischen Spitzenweinbau über Technik, Disziplin und Lagenlogik. Seine Leistung: Tradition bewahren, methodisch perfektionieren—ohne den Charakter von Nebbiolo zu verwässern. Unter seiner Regie wurde Gaja zum internationalen Qualitätsbegriff; Gaia Gaja intensiviert Themen wie Bodengesundheit, Biodiversität und Nachhaltigkeit.

Aromatik & Struktur: Was im Glas zählt

Nebbiolo bei Gaja zeigt häufig getrocknete Rosen, Sauerkirsche, Teer, Lakritz, Graphit, je nach Lage Rauch- oder Balsamnoten. Die Tanninstruktur ist engmaschig, die Säure tragend, der Alkohol integriert. Weißweine (Gaia & Rey, Alteni di Brassica) kombinieren Dichte und Frische, wirken nie breit, sondern strukturiert und trocken mit kontrollierter Holzwirkung.

Träne der Olive – klarer Anspruch

Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.

Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.

2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.

Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:

„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“

Unser Grundsatz ist klar:

Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.

Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.