Mega Spileo

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Inmitten der wilden Berglandschaft der nördlichen Peloponnes, oberhalb der kleinen Stadt Kalavryta, liegt eines der eindrucksvollsten Weingüter Griechenlands: das Mega Spileo Estate. Es ist nicht nur ein Ort der Weinproduktion, sondern ein Stück lebendige Kulturgeschichte. Der Name bedeutet „Große Höhle“ und verweist auf das gleichnamige Kloster, das bereits im 15. Jahrhundert Weinbau in dieser abgelegenen Region betrieb.

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Lage & Terroir

Das Weingut Mega Spileo liegt im Hinterland von Aigio in der Region Achaia, auf Hanglagen zwischen etwa 800 und 1.100 Metern Höhe am Chelmos-Gebirge. Für Griechenland ist das eine ausgesprochen hohe Lage – und genau daraus entsteht der Charakter der Weine. Die Reben stehen an steilen, eher kargen Hängen, viele davon im Einflussbereich des Chelmos–Vouraikos-Geoparks (Natura 2000). Das bedeutet: geschützte Natur, wenig Eingriffe, ein Umfeld, das eher an kontinentale Berglagen erinnert als an die sonnige Postkarte des Peloponnes.

Die Böden bestehen überwiegend aus sandig-lehmigen Schichten, durchzogen von eisenhaltigen Adern, die eine rötliche Färbung und eine feine, oft salzig-mineralische Note in den Weinen begünstigen. Klimatisch ist dieser Standort ein Sonderfall: tagsüber ausreichend Sonne für physiologische Reife, nachts deutliche Abkühlung durch die Höhenlage und den Einfluss des Golfes von Korinth. Diese starken Tag-Nacht-Amplituden sind ein Schlüssel dafür, dass die Weine von Mega Spileo eine – für Griechenland fast ungewöhnliche – Spannkraft, definierte Säure und aromatische Klarheit behalten. Die langsamere Reife führt zu dichterer Frucht, aber ohne breite, warme Textur. Genau das macht die Weine in Blindproben oft „kühler“ wirkend, als man es vom Peloponnes erwarten würde.

Rebsorten & Weinberge

Das Gut bewirtschaftet rund 30 Hektar, verteilt auf mehrere Kernlagen (u. a. Mega Spileo, Trapeza, Vrosthena und Verino). Die Bepflanzung zeigt sehr deutlich, dass hier nicht rein traditionell, aber auch nicht beliebig gearbeitet wird: autochthone Rebsorten wie Assyrtiko, Lagorthi, Malagousia, Mavro Kalavritino und Mavrodaphne stehen gleichberechtigt neben internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Syrah oder sogar Pinot Noir. Das ist für Achaia kein Bruch, sondern der Versuch, die kühlen Höhenlagen stilistisch voll auszunutzen.

Die Lese beginnt – deutlich später als in vielen tiefer gelegenen Regionen Griechenlands – in der Regel Ende September und kann sich bis Mitte Oktober ziehen. Geerntet wird ausschließlich von Hand, was bei den Steillagen kaum anders möglich ist, aber auch zur Qualitätsstrategie passt: nur intakte, ausgereifte Trauben sollen in den Keller gelangen. Diese konsequente Handarbeit erklärt auch, warum die Weine häufig eine sehr saubere, fast klinisch wirkende Frucht zeigen.

Weiß: Assyrtiko, Lagorthi, Malagousia und in kleineren Teilen Sauvignon Blanc liefern das Fundament für frische, druckvolle Weißweine mit mineralischem Zug.

Rot: Mavrodaphne und Mavro Kalavritino bringen regionale Identität, Cabernet Sauvignon und Syrah die internationale Lesbarkeit – ein wichtiger Punkt für den Export und für den Vergleich auf Wettbewerben.

Stilistik & Kellerarbeit

Im Keller wird bewusst modern gearbeitet: temperaturkontrollierte Vergärung, schonende Extraktion, Ausbau in überwiegend französischer Eiche, zum Teil über 12 bis 24 Monate. Verantwortlich dafür ist das Team um Önologe Stelios Tsiris, das klar auf kontrollierbare, reproduzierbare Qualität setzt. Ziel ist nicht Opulenz oder reine Holzshow, sondern ein aufgeräumtes, geradliniges Aromabild.

Die Höhenlage liefert die Säure und die aromatische Spannung – der Keller versucht, diese nicht zu überdecken. Gerade bei den Rotweinen ist auffällig, dass die Extraktion eher maßvoll erfolgt, um die Frische zu erhalten. Das Ergebnis sind Weine, die mediterrane Reife mit einer fast „nördlichen“ Präzision kombinieren. Genau darin liegt ein Alleinstellungsmerkmal von Mega Spileo: griechische Herkunft, aber kein barocker, süßlicher Stil.

Kritisch anzumerken: In einzelnen Jahrgängen können die Barriques spürbar sein, vor allem bei den selektionierten Rotweinen. Das wird internationalen Verkostern gefallen, kann aber bei puristisch eingestellten Weintrinkern den Eindruck von „etwas zu gemacht“ hinterlassen. Die Grundlinie bleibt jedoch: sauber, klar, strukturiert.

Kollektionen im Überblick

Das Portfolio von Mega Spileo ist klar segmentiert und reicht von terroirbetonten Einstiegsweinen bis hin zu komplexen Cuvées mit Reifepotential.

Weißweine:
•Assyrtiko & Lagorthi
: spannungsgeladen, zitrisch, mit klarer mineralischer Linie – sehr gutes Einstiegstor zum Terroir.
Malagousia: aromatisch, aber nicht parfümiert; eher Steinobst, gelbe Früchte, Kräuter, getragen von der Höhenfrische.
Sonderabfüllungen wie ein Heritage Assyrtiko zeigen, dass man auch mit Holz und längerer Reifezeit umgehen kann, ohne die Säure abzuschalten.

Rotweine:
•Cuvée III
(Mavrodaphne, Cabernet Sauvignon, Agiorgitiko): kraftvoll, dunkle Kirsch- und Beerenfrucht, würzige Komponente, meist mit sehr gut eingebundenen Tanninen. Ein Wein, der das Brückenbauen zwischen Griechenland und internationalem Publikum beherrscht.
Cabernet Sauvignon Single Vineyard: die ambitionierteste rote Interpretation – tief, strukturiert, im neuen Holz ausgebaut, getragen von der Kühle der Lage. Das ist ein Wein, der im internationalen Umfeld bestehen soll und das auch kann, wenn man die Holzphase einkalkuliert.
Rosé aus Malagousia & Cabernet Franc: eher die elegante, lachsfarbene Linie, klar, trocken, an südfranzösische Vorbilder erinnernd – gut für die Gastronomie.

Gemeinsam ist allen Weinen: Die Herkunft bleibt erkennbar, aber die Weine sind so vinifiziert, dass sie nicht nur in Griechenland verstanden werden.

Die Menschen dahinter

Die heutige Form des Gutes ist das Verdienst der Brüder Giannis und Theodoros Anastasiou. Ende der 1990er-Jahre übernahmen sie das historische Klosterweingut, das lange brachgelegen hatte, und führten es mit moderner Weinbergs- und Kellertechnik in den Kreis der ernstzunehmenden griechischen Erzeuger zurück. Wichtig ist: Die Geschichte des Ortes wird nicht als dekoratives Beiwerk genutzt, sondern als Verpflichtung zu sauberer Arbeit, nachhaltiger Bewirtschaftung und regionaler Verankerung.

Unter ihrer Leitung entstand ein Betrieb, der weder romantisiert noch rein technisch denkt. Man sucht bewusst die Verbindung aus Herkunft, Höhe, moderner Önologie und marktfähiger Stilistik. Das erklärt auch die Mischung aus lokalen und internationalen Sorten.

Träne der Olive – klarer Anspruch

Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.

Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.

2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.

Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:

„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“

Unser Grundsatz ist klar:

Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.

Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.