Weißwein
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Weisswein gehört zu den fundamentalen Ausdrucksformen des weltweiten Weinbaus. Seine Geschichte reicht tief in die frühen Kulturen des östlichen Mittelmeerraums zurück, sein Stil prägt heute die Weinwelt von Europa bis in die Neue Welt.
Die Herstellung eines hochwertigen Weissweins ist ein präzise gesteuerter Prozess, dessen zentrales Ziel darin besteht, Frische, Frucht und Struktur zu erhalten. Im Unterschied zum Rotwein spielt die Minimierung von Schalenkontakt eine Schlüsselrolle.
Alles beginnt im Weinberg:
•Physiologisch reife, gesunde Trauben sind die Grundvoraussetzung.
•Viele Betriebe lesen in den kühlen Morgenstunden oder nutzen gekühlte Leseeinheiten, um die Temperatur der Trauben niedrig zu halten.
•Schnelligkeit und Hygiene sind entscheidend, da Weissweinmost sehr empfindlich auf Oxidation reagiert. Bereits kurze Verzögerungen können zu Aromaverlusten oder unerwünschter Braunfärbung führen.
Der zentrale Unterschied zur Rotweinbereitung:
Die Trauben werden unmittelbar nach der Lese entrappt (oder als Ganztrauben verarbeitet) und schonend gepresst. Ziel ist:
•kaum Extraktion von Farbstoffen und Gerbstoffen,
•Erhalt eines hellen, klaren Mostes,
•Bewahrung der sortentypischen Primäraromatik.
Längere Maischestandzeiten sind beim klassischen Weisswein die Ausnahme und werden nur bewusst zur Struktursteigerung eingesetzt.
Nach der Pressung wird der Most vorklärt:
•Sedimentation (Absetzen der Trubstoffe durch Ruhe),
•Flotation (Auftrieb von Trubstoffen mittels Gasen),
•oder gezielte Filtration.
Die Wahl der Methode hängt vom angestrebten Stil ab:
straff und präzise versus fülliger und texturierter.
Für Weisswein ist die temperaturkontrollierte Gärung Standard:
•Gärtemperaturen liegen meist im Bereich von 12–18 °C.
•Spontangärung (mit natürlichen Hefen) führt häufig zu komplexeren, teils reduktiven Aromen.
•Reinzuchthefen werden eingesetzt, wenn der Fokus klar auf Frucht und Sortentypizität liegen soll.
So entstehen je nach Rebsorte Aromen von Zitrusfrüchten, Kernobst und Steinobst bis hin zu Kräutern, floralen Noten oder exotischen Früchten.
•Malolaktische Gärung (MLF) wird bei frischen Weissweinen oft bewusst unterdrückt, um die Säure zu erhalten.
Bei burgundischen Stilen (v. a. Chardonnay) wird sie dagegen gezielt genutzt, um:
•die Säure weicher erscheinen zu lassen,
•ein fülligeres Mundgefühl zu erzeugen.
•Ausbau auf der Feinhefe (Sur Lie) bringt:
•mehr Struktur,
•feine Hefenoten,
•zusätzliche Länge am Gaumen.
•Edelstahl steht für:
•maximale Frische,
•präzise Fruchtaromatik,
•klare, schnörkellose Stilistik.
•Holzfass (vom Barrique bis zum grossen Holzfass) dient:
•der Texturierung,
•der Einbindung von Sauerstoff,
•der Entwicklung von Komplexität und Schmelz.
Vor der Füllung erfolgt:
•mikrobiologische Stabilisierung,
•tartratstabile Einstellung (Kristallbildung in der Flasche wird minimiert),
•je nach Stilgrad eine mehr oder weniger feine Filtration.
Die globale Weissweinlandschaft wird von einer Mischung aus internationalen Leitsorten und autochthonen Spezialitäten geprägt.
•Chardonnay
Extrem wandlungsfähig – von straff-mineralisch bis kraftvoll im Holz ausgebaut. Er ist eine der wichtigsten Rebsorten in Burgund, in der Champagne sowie in praktisch allen relevanten Weinregionen der Welt.
•Sauvignon Blanc
Markant aromatisch, meist mit hoher, lebhafter Säure. Typische Profile reichen von Zitrus und Stachelbeere bis zu Kräutern und grasigen Noten (Loire, Neuseeland, Steiermark).
•Riesling
Eine der präzisesten Weissweinsorten überhaupt, mit ausgeprägter Säurestruktur, grosser Reifefähigkeit und enormer Bandbreite – von knochentrocken bis edelsüss, insbesondere in Deutschland und Österreich.
•Pinot Blanc / Weissburgunder
Elegant, feinfruchtig, dezent in der Aromatik. In der Gastronomie geschätzt, weil er vielseitig kombinierbar und selten aufdringlich ist.
•Pinot Gris / Grauburgunder
Stilistisch sehr breit: von frisch und geradlinig bis stoffig und extraktreich, je nach Lesegrad und Ausbau.
•Albarinho, Verdejo, Grüner Veltliner
Regionale Klassiker, die inzwischen international Beachtung finden:
•Albarinho (Galicien/Portugal): salzig, zitrisch, kühl wirkend.
•Verdejo (Rueda): kräuterwürzig, kernig, oft stahlig-frisch.
•Grüner Veltliner (Österreich): von leicht und pfeffrig bis kraftvoll und lagerfähig.
Griechenland hat sich vom Geheimtipp zu einer profilstarken Weissweinnation entwickelt. Wichtige Sorten sind:
•Assyrtiko
Von Santorini stammend, bekannt für salzige Mineralität, hohe Säure und beeindruckende Reifeentwicklung.
•Malagousia
Aromatisch, oft cremig im Mundgefühl, mit moderner, klarer Stilistik.
•Athiri & Vilana
Traditionelle Sorten der Ägäis und Kretas; sie stehen für frische, regionale Weissweine, die stark mit der mediterranen Küche verknüpft sind.
Frühe Spuren einer weissweinähnlichen Vinifikation finden sich:
•im Kaukasus,
•im östlichen Mittelmeerraum.
Antike Quellen berichten von hellen, klaren Weinen, die in Amphoren ausgebaut wurden – technisch weit entfernt vom heutigen Standard, aber bereits mit dem Ziel, unterschiedliche Weinarten zu unterscheiden.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.