Roditis
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In der reichen Weinlandschaft Griechenlands steht Roditis oft im Schatten aromatischerer Sorten – zu Unrecht. Die Rebsorte gehört zu den traditionsreichsten und am weitesten verbreiteten weißen Varietäten des Landes. Sie ist ein fester Bestandteil der griechischen Weinkultur und beweist, dass Finesse und Authentizität auch aus zurückhaltenden Aromen entstehen können.
Roditis gehört zu den traditionsreichsten Rebsorten Griechenlands – eine Sorte, deren Wurzeln tief in die Geschichte des antiken Weinbaus reichen. Bereits in frühen Quellen finden sich Hinweise auf ihren Anbau, auch wenn sie damals unter anderen Namen bekannt gewesen sein dürfte. Heute ist Roditis vor allem auf dem Peloponnes, in Westgriechenland rund um Patras, sowie in Teilen Mittelgriechenlands und Thessaliens verbreitet.
Besonders geschätzt wird die Rebe in höher gelegenen Weinbergen, wo kühle Nächte und mineralische, steinige Böden den Trauben ihre Frische und Präzision verleihen. Hier zeigt Roditis, dass sie weit mehr ist als nur Basis für Alltagsweine – sie kann Tiefe, Spannung und feine Struktur entwickeln.
Roditis ist eine Weißweinrebe mit roséfarbenen bis kupferfarbenen Beerenhäuten – eine Eigenschaft, die sie mit Pinot Grigio teilt. Ihre späte Reife macht sie zu einer idealen Sorte für das warme, mediterrane Klima Griechenlands: Während viele Reben bei Hitze an Säure verlieren, bewahrt Roditis ihren klaren, lebendigen Kern.
Sie bevorzugt kalkhaltige, gut durchlässige Böden und gedeiht am besten in Höhenlagen zwischen 400 und 1.000 Metern. Dort entstehen Weine mit subtiler Frucht, kühler Säure und einer feinen, oft salinen Mineralität – ein Profil, das zunehmend internationale Aufmerksamkeit weckt.
In der Sensorik präsentiert sich Roditis präzise, klar und zurückhaltend elegant.
•Aromatik: Zitrusnoten, grüner Apfel, Birne, vereinzelt Grapefruit und nasser Stein.
•Gaumen: Trocken, linear, mit frischer, ausgewogener Säure und mittlerem Körper.
•Abgang: Straff, mineralisch, unaufdringlich, aber anhaltend.
In den besten Lagen erinnert die Stilistik an einen Pinot Grigio aus dem Alto Adige – jedoch mit kühlerer Struktur und griechischem Charakter.
Je nach Ausbau kann Roditis jugendlich-frisch oder leicht cremig wirken. Holz wird selten eingesetzt, stattdessen setzt man auf Edelstahl, Beton oder Amphore, um die natürliche Textur und Spannung zu betonen.
Eine der bemerkenswertesten Spielarten ist der Roditis Alepou – auch „Fuchs-Roditis“ genannt. Diese kleinbeerige Variante bringt geringere Erträge, dafür aber intensivere Aromen und eine fokussierte Struktur hervor. Sie gilt unter Sommeliers als die edelste Ausprägung der Sorte, insbesondere in den Höhenlagen um Aigialeia und Patras.
Die Lese erfolgt meist Ende September bis Anfang Oktober. Während Roditis in fruchtbaren Böden hohe Erträge liefert (bis zu 120 hl/ha), entstehen die besten Qualitäten bei strenger Ertragsbegrenzung – oft unter 60 hl/ha.
Roditis nimmt einen zentralen Platz im griechischen Weinbau ein: Mit über 9.000 Hektar Anbaufläche repräsentiert sie rund 14 % der gesamten Rebfläche des Landes. Ihre Anpassungsfähigkeit an trockene, kalkhaltige Böden macht sie klimatisch zukunftsfähig, wenngleich sie anfällig gegenüber echtem und falschem Mehltau bleibt.
Viele moderne Betriebe setzen heute auf biologische Bewirtschaftung und selektive Lese, um das Potenzial dieser Sorte zu heben – ein Ansatz, der zunehmend Weine hervorbringt, die das Terroir präzise widerspiegeln.
Roditis ist ein echtes Chamäleon der griechischen Weinlandschaft.
Sie dient nicht nur als Grundlage für frische, unkomplizierte Alltagsweine, sondern bildet auch das Rückgrat vieler PDO-Weine aus Patras.
Darüber hinaus spielt sie eine Schlüsselrolle im traditionellen Retsina, wo ihre neutrale Frische die Harznoten trägt, ohne den Wein zu überlagern.
In jüngerer Zeit wird Roditis vermehrt für moderne Interpretationen eingesetzt – etwa maischevergorene oder ungeschwefelte Weine, die Struktur und Komplexität betonen und zeigen, wie vielseitig die Sorte sein kann.
Im internationalen Kontext wird Roditis häufig mit Pinot Grigio verglichen – wegen der rötlichen Beerenfarbe und des schlanken, frischen Charakters.
Allerdings besitzt Roditis weniger florale, dafür mineralischere Nuancen, ähnlich wie ein Moschofilero aus höheren Lagen, jedoch mit weniger Aromatik und mehr Struktur.
Während Pinot Grigio oft als gefällig gilt, bleibt Roditis analytischer, präziser und weniger charmant-verspielt.
Die genaue Herkunft der Sorte bleibt im Dunkeln, doch archäologische Funde und historische Schriften belegen, dass Roditis bereits in der Antike kultiviert wurde. Nach der Reblauskrise im 19. Jahrhundert spielte sie eine zentrale Rolle im Wiederaufbau des griechischen Weinbaus – dank ihrer Anpassungsfähigkeit und Stabilität.
Heute erlebt die Rebe eine Renaissance. Junge Winzer und etablierte Häuser setzen verstärkt auf hochwertige Roditis-Selektionen aus Höhenlagen.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.