Domaine Papagiannakos
2 Produkte
2 Produkte
Die Attika wird oft zuerst mit Retsina, Sonne und Nähe zu Athen assoziiert – aber nur selten mit präzisem, terroirbezogenem Weißwein. Genau hier setzt die Domaine Papagiannakos an. Das Familienweingut zeigt seit Jahren, dass der Savatiano nicht bloß eine robuste Alltagsrebe ist, sondern – richtig kultiviert und vinifiziert – eigenständige, charaktervolle und langlebige Weine hervorbringen kann.
Nur wenige Kilometer südöstlich von Athen, in der sonnenreichen Ebene von Mesogaia in Attika, liegt die Domaine Papagiannakos. Seit über 100 Jahren arbeitet die Familie in dieser Landschaft und hat dabei stets mit autochthonen Rebsorten gearbeitet – allen voran mit Savatiano, der langen Zeit als einfache, kaum profilierte Sorte galt. Dass die Rebsorte heute in der Spitzengastronomie und im qualitätsorientierten Fachhandel wieder ernst genommen wird, ist auch dem konsequenten Qualitätskurs von Vassilis Papagiannakos zu verdanken.
Das Weingut liegt rund um Markopoulo Mesogaia, nahe der Ägäis. Diese Lage ist klimatisch ein Vorteil: Die Nähe zum Meer bringt regelmäßig kühlende Brisen, die die sommerliche Hitze abpuffern. Die Reben stehen auf kalkhaltigen, kiesigen und teils tonigen Böden – genau jene Struktur, die notwendig ist, um Frische und Mineralität im Wein zu halten.
Über 300 Sonnentage, wenig Niederschlag und konstante Meeresluft formen ein Mikroklima, das reife, gesunde Trauben ermöglicht. Entscheidend: Dieses Terroir liefert nicht Opulenz um jeden Preis, sondern eine sehr kontrollierte, ausgewogene Reife – ideal für einen Stil, der auf Klarheit und Herkunft setzt.
Die Familiengeschichte beginnt 1919. Heute führt Vassilis Papagiannakos den Betrieb in dritter Generation und verbindet önologisches Fachwissen mit einem sehr klaren Verständnis für regionale Weinidentität. Nach Ausbildung und Reisen war für ihn der Weg vorgezeichnet: Savatiano sollte nicht länger bloß Basiswein sein, sondern als ernstzunehmende Weißweinsorte zeigen, was das attische Terroir kann.
2007 entstand ein bioklimatisches Weingut – das erste dieser Art in Griechenland. Dieses Gebäude ist kein Prestigeprojekt, sondern Ausdruck einer Arbeitsweise: energieeffizient, landschaftlich integriert, mit natürlicher Belüftung und Nutzung von Sonnenenergie. Nachhaltigkeit ist hier nicht nachträglich aufgesetzt, sondern Teil des Betriebskonzepts.
Die Domaine bewirtschaftet rund 60 Hektar im Zentrum der attischen Ebene. Der Schwerpunkt liegt bewusst auf heimischen Sorten:
•Savatiano – älteste und wichtigste Rebsorte der Region; alte Buschreben, teils über 50 Jahre, liefern konzentrierte Trauben.
•Malagouzia – aromatisch, feinwürzig, meist Mitte August gelesen.
•Assyrtiko – bringt Struktur, Salz und Spannung; bevorzugt auf kalkreichen Lagen.
•Ergänzend: Agiorgitiko, Cabernet Sauvignon, Merlot für die Rotweine.
Die Lese erfolgt manuell zwischen Mitte August und Anfang September. Alte Reben, bewusst niedrige Erträge und vielfach nicht bewässerte Anlagen (dry farming) dienen demselben Ziel: Dichte im Lesegut, keine Verwässerung, klare Sortenausprägung.
Typisch für Papagiannakos ist eine sehr saubere, präzise Aromatik ohne Überreife. Statt üppiger, breitgezogener Weine entstehen Weißweine mit klarer Kontur, feiner Säureführung und erkennbarem Bodenausdruck.
Gerade der Savatiano zeigt hier, wie modern diese Sorte interpretiert werden kann: Es gibt frische, duftige Varianten für Gastronomie und Glasweise, aber auch substanzielle, teils im Holz ausgebaute Versionen, die länger reifen können.
Malagouzia und Assyrtiko bilden das mediterrane Gegenstück: warme Herkunft, aber kühle Führung. Bei den Rotweinen – zum Beispiel beim „Erythros“ – steht Strukturiertheit vor Fruchtfülle. Das macht die Weine gastronomisch interessant und fern von kurzlebigen „Fruchtbomben“.
•Savatiano Old Vines: Leitwein des Hauses, von sehr alten, nicht bewässerten Rebstöcken auf kargen Kalkböden. Zitrus, weiße Blüten, mediterrane Kräuter, am Gaumen Spannung und Salz.
•Kalogeri Malagouzia: Duftige, florale Nase, feine Kräuternoten, lebendige Säure – ideal für die moderne mediterrane Küche.
•Assyrtiko Papagiannakos: Mineralisch, straff, mit maritimer Frische – ein Stil, der Attika eine Alternative zu Santorin liefert.
•Retsina Papagiannakos: moderner, reduzierter Retsina-Ansatz auf Savatiano-Basis; Harz ist hier Würze, nicht Dominanz.
•Granatus Rosé (Cabernet Sauvignon & Agiorgitiko): fruchtbetont, aber nicht beliebig.
•Erythros Red: strukturiert, ausgewogen, mit Blick auf Langlebigkeit.
Die Produktion bleibt bewusst begrenzt, der Export geht in etablierte Märkte (u. a. Deutschland, Frankreich, UK, USA) – ein Hinweis darauf, dass das Profil international verstanden wird.
Der „Savatiano Old Vines“ ist der Wein, an dem sich das Haus messen lassen will. Alte, nicht bewässerte Rebstöcke, kalk- und kiesreiche Böden, niedriger Ertrag: Das Ergebnis ist ein Savatiano, der nicht mehr mit der früheren, einfachen Attika-Interpretation vergleichbar ist.
Aromatisch zeigt er eher Zitrus, Blüte, Kräuter als tropische Opulenz; am Gaumen Dichte, salzige Mineralität, sehr gute Textur. Genau dieser Wein erklärt, weshalb Papagiannakos als einer der Betriebe gilt, die den Savatiano rehabilitiert haben.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.