Syrah
10 Produkte
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Syrah gehört zu jenen Rebsorten, die weltweit Ansehen geniessen, weil sie in unterschiedlichsten Terroirs präzise widerspiegelt, wie Weinbau funktioniert, wenn Herkunft und Handwerk zusammenfinden. Ihr Profil ist markant, ihre Geschichte überraschend bodenständig, und ihre stilistische Bandbreite reicht von kühler Eleganz bis zu kraftvoller Opulenz.
Über Jahrzehnte hielten sich hartnäckig Geschichten, Syrah stamme aus Persien oder von der Hafenstadt Syrakus. Solche Mythen waren für den Markt durchaus willkommen – historisch belastbar waren sie nie.
Die nüchterne, wissenschaftliche Bestandsaufnahme sieht anders aus:
Syrah stammt nachweislich aus dem nördlichen Rhône-Tal in Frankreich. Ende der 1990er-Jahre zeigten DNA-Analysen, dass es sich um eine natürliche Kreuzung aus Dureza (Vatersorte) und Mondeuse Blanche (Muttersorte) handelt. Damit ist klar: Syrah ist keine „Exotin von außen“, sondern ein Produkt der alpinen und voralpinen Rebsortenlandschaft Frankreichs.
Diese Erkenntnis erklärt auch, warum die Rebsorte so konsequent mit den klassischen Steillagen der Nord-Rhône – Côte-Rôtie, Hermitage, Cornas – verbunden blieb. Hier war das Zusammenspiel aus steilen Hängen, kargem Gestein und kontinental beeinflusstem Klima über Jahrhunderte der natürliche Resonanzraum für Syrah.
Schriftliche Hinweise auf dunkle, strukturbetonte Weine aus dieser Region reichen bis in die römische Zeit zurück. Ob es sich dabei bereits um Syrah im heutigen Sinne handelte, lässt sich nicht belegen. Sicher ist aber: Die Region entwickelte früh eine Kultur für kraftvolle, lagerfähige Rotweine – ein Umfeld, in dem Syrah sich ideal etablieren konnte.
Syrah gehört zu den Sorten, die Terroir nicht nur abbilden, sondern schärfen. Kleine Unterschiede in Bodenart, Exposition oder Mikroklima schlagen sich im Stil unmittelbar nieder.
•Spätes Austreiben, aber relativ kompakte Reifeperiode
•Gute Toleranz gegenüber Trockenstress, im Vergleich zu vielen anderen Rotweinsorten
•Relativ unempfindlich gegenüber Fäulnis, was die Arbeit im Weinberg erleichtert
•Hohe natürliche Farbdichte, oft fast opak im Glas
•Ausgeprägte phenolische Struktur mit kräftigen, aber feinkörnig ausbaubaren Tanninen
•Aromatik zwischen dunkler Frucht, Pfefferwürze, floralen Noten und einer leicht fleischigen, manchmal rauchigen Komponente
Syrah zeigt ihr bestes Profil auf kargen, gut drainierten Böden, die das Wachstum regulieren und Erträge von Natur aus begrenzen. Typisch sind:
•Granit
•Gneis
•Schiefer
•Micaschist
In wärmeren Weinbauzonen – etwa in Australien, Südafrika oder Teilen Chiles – kommt Syrah auch auf sandigeren oder vulkanischen Böden gut zurecht. Entscheidend ist dort weniger der Boden, sondern die nächtliche Abkühlung: Nur wenn Tag-Nacht-Amplituden ausreichend groß sind, bleiben Frische, Struktur und Pfefferwürze im Wein erhalten.
Der Weg aus der Rhône in die Welt verlief vergleichsweise spät, dafür rasant. Erst im 20. Jahrhundert begann Syrah außerhalb Frankreichs wirklich an Fläche zu gewinnen. Heute zählt sie mit rund 180.000 ha zu den wichtigsten internationalen Rotweinsorten.
Nord-Rhône (Frankreich)
•Appellationen wie Côte-Rôtie, Hermitage, Cornas gelten als stilistische Referenz.
•Schwerpunkt: Eleganz, Struktur, Lagenpräzision, oft mit moderatem Alkohol und ausgeprägter Würze.
•Hoher Anteil an Hang- und Terrassenlagen, meist manuelle Lese, traditionell langes Reifepotenzial.
Süd-Rhône
•Syrah ist hier oft Blend-Partner (z. B. mit Grenache und Mourvèdre).
•Reinsortige Syrah-Weine finden sich vor allem in höheren oder kühleren Lagen.
•Stilistisch breiter gefächert: von saftigen Alltagsweinen bis zu ambitionierten, terroirbetonten Cuvées.
Australien (Shiraz)
•Regionen wie Barossa Valley, McLaren Vale, Hunter Valley stehen für kraftvolle, fruchtbetonte Shiraz-Weine.
•Typisch sind reife Frucht, spürbarer Alkohol, deutliche Würze und häufig ein markanter Holzeinsatz.
•In kühleren Zonen (Yarra Valley, Adelaide Hills) entstehen inzwischen deutlich frischere, strukturbetontere Interpretationen.
USA
•Washington State und kühlere Zonen Kaliforniens (z. B. Sonoma Coast, Santa Barbara County) zeigen Syrah mit strafferer Säure und präziser Frucht.
•Stilistisch oft zwischen Rhône-Tradition und moderner, fruchtbetonter Interpretation angesiedelt.
Südafrika & Chile
•In Südafrika fungiert Syrah/Shiraz als Aushängeschild für moderne Rotweine, besonders in Regionen mit Höhenlage und Meeresnähe.
•In Chile finden sich spannende Varianten aus kühleren Lagen (z. B. Küstenregionen, höher gelegene Täler), die Frische und Würze betonen.
Die globale Ausbreitung hat dazu geführt, dass es heute nicht „den“ Syrah-Stil gibt, sondern ein Kontinuum von kühlen, pfeffrigen Rhône-Typen bis zu wärmegeprägten, intensiven Shiraz-Weinen.
Syrah reagiert sensibel auf Temperatur, Sonneneinstrahlung und Lesezeitpunkt. Entsprechend breit ist das stilistische Spektrum.
Typische Merkmale:
•Mittlerer bis voller Körper, aber ohne Übergewicht
•Straffe, tragende Säure
•Ausgeprägte Pfefferwürze, oft als schwarzer oder weißer Pfeffer wahrgenommen
•Feinkörnige, präzise Tannine, die mit Lagerung an Komplexität gewinnen
•Aromen von Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren, schwarzen Oliven, getrockneten Kräutern, dazu Veilchen- und Kräuternoten
Diese Stilistik spricht eher Weintrinker an, die Struktur, Frische und Lagentypizität schätzen.
Hier dominieren andere Parameter:
•Dichter, voller Körper
•Rundere, weichere Säure
•Reifere, süßere Fruchtaromen (Pflaume, dunkle Kirsche, teilweise konfierte Noten)
•Tannine wirken oft geschmeidiger, durch Reifegrad und Holzausbau abgepuffert
•Aromatisch: Lakritz, Rauch, Backgewürze, Schokolade, gelegentlich balsamische Aspekte
Diese Weine sprechen eine Zielgruppe an, die Fülle, Opulenz und Fruchtintensität sucht.
Beide Stilrichtungen sind legitim und qualitätsfähig – sie zeigen, wie breit das Feld „Syrah-Wein“ tatsächlich ist.
Syrah treibt spät aus, reift aber innerhalb einer relativ konzentrierten Zeitspanne. Die Lese findet – je nach Region und Klima – zwischen Mitte September und Oktober statt, in sehr warmen Gebieten entsprechend früher.
•International liegt der Durchschnitt je nach Region bei etwa 3–8 t/ha.
•Klima, Wasserverfügbarkeit, Boden und Erziehungssystem haben großen Einfluss auf die tatsächlichen Erntemengen.
Syrah gilt trotz ihrer Popularität nicht als ertragsstarke Sorte. Bewusst niedrige Erträge werden in Kauf genommen, um Farbe, Konzentration und Tanninqualität auf Spitzenniveau zu halten.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.