Domaine Costas Lazaridis
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In einer Zeit, in der der griechische Weinbau zunehmend international Beachtung findet, steht Domaine Costa Lazaridi als Symbol für Wandel und Anspruch. Das Weingut aus der Region Drama verkörpert den Schritt von der Tradition hin zu einem modernen, technisch versierten Qualitätsverständnis. Hier treffen kontrollierte Handarbeit, präzise Lagenführung und die Verbindung aus mediterraner Fülle und kühler Struktur aufeinander – ein Spannungsfeld, das den Stil der Weine prägt und sie in der europäischen Spitzengruppe positioniert.
Die nordgriechische Region Drama gilt heute als eine der spannendsten Herkunftsbezeichnungen des Landes – nicht, weil sie eine jahrhundertelange Weintradition vorweisen könnte, sondern weil dort in wenigen Jahrzehnten ein bewusst gesteuerter Qualitätsweinbau entstanden ist. Ein wesentlicher Motor dieser Entwicklung ist die Domaine Costa Lazaridi. Sie steht für den Anspruch, Griechenland nicht nur als Herkunft autochthoner Rebsorten erfahrbar zu machen, sondern als seriösen Player auf dem internationalen Qualitätsparkett. Der Betrieb arbeitet mit klarer stilistischer Linie, hoher technischer Disziplin und einer für Griechenland ungewöhnlich konsequenten Terrorausrichtung – ohne dabei in plakatives Marketing abzurutschen.
Die Domaine hat ihren Sitz in Adriani bei Drama, am Übergang zwischen den kühleren Ausläufern des Falakro-Gebirges und den milderen Einflüssen der Ägäis. Gründer Costas Lazaridis, aus einer erfolgreichen Unternehmerfamilie stammend, hat Ende der 1970er-Jahre erkannt, dass diese bis dahin unterschätzte Region klimatisch weit mehr hergibt, als es die damalige griechische Weinszene vermuten ließ. Der Ansatz war von Beginn an international geprägt: kontrollierte Erträge, professionelle Anlage der Weinberge, Orientierung an europäischen Qualitätsmaßstäben. Das Ziel war nicht Folklore, sondern Positionierung einer neuen, leistungsfähigen Weinregion.
Heute umfasst das Weingut rund 280 Hektar und arbeitet zusätzlich in Kapandriti (Oenotria Land) bei Athen nach derselben Qualitätsphilosophie. Damit deckt die Familie zwei sehr unterschiedliche Klimaräume ab – das kontinentale Drama und das mediterran geprägte Attika – und kann die Stilistik entsprechend variieren.
Die Reben verteilen sich auf mehrere Kerntop-Lagen – Adriani, Kali Vrisi, Katafyto und Platania – mit Höhen zwischen etwa 200 und 900 Metern. Genau diese Höhenstaffelung ist einer der Qualitätstreiber des Guts: Die Tage sind warm genug für physiologische Reife, die Nächte kühl genug für Frische, Aromatik und stabile Säure. Für ein Land, das häufig mit Überreife und Alkohol in Verbindung gebracht wird, ist das ein starkes Argument.
Die Böden zeigen ein breites geologisches Spektrum – von sandig-tonigen Parzellen in den unteren Lagen bis hin zu steinig-kalkhaltigen Böden weiter oben. Diese Diversität erlaubt es, sowohl sensible Weißweinsorten (Sauvignon Blanc, Assyrtiko, Malagousia) als auch strukturstarke Rotweine (Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah) präzise zu führen. Wichtig: Die Domaine arbeitet nachhaltig nach Agro 2.1/2.2 und hält die Erträge mit 600–1000 kg/ha sehr niedrig – ein Niveau, das man eher aus ambitionierten europäischen Regionen kennt und das klar die Qualitätsambition belegt.
Ein markanter Zug der Domaine ist die bewusste Zweigleisigkeit:
•Internationale Klassiker: Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Cabernet Franc, Chardonnay, Semillon. Diese dienen als Referenzrahmen – damit lässt sich die Qualität gegenüber internationalen Märkten leichter kommunizieren und vergleichen.
•Griechische bzw. regionale Sorten: Assyrtiko, Malagousia, Agiorgitiko, dazu auch einmal Refosco. Sie geben dem Portfolio die notwendige Herkunftstiefe.
Die Lese beginnt meist Ende August mit den frühen Weißweinen und zieht sich bis in den Oktober. Nur Handlese, strenge Selektion – damit reduziert man den Eintrag von Überreife und heterogenem Lesegut. Für Griechenland, wo vielerorts noch pragmatisch gearbeitet wird, ist das ein Bekenntnis zur oberen Qualitätsliga.
Charakteristisch für die Weine ist die Balance aus mediterraner Reife und fast nordeuropäischer Struktur. Die Frucht ist klar und sauber definiert, nie breiig oder marmeladig. Das kommt nicht von ungefähr: Die Domaine arbeitet mit moderner Kellertechnik und hat immer wieder internationale Beratung wie etwa Michel Rolland herangezogen. Ziel ist ein Stil, der international verstanden wird: saubere Frucht, gut integriertes Holz, präzise Säure, Lagerfähigkeit.
Das ist kein romantisierender „Bauernhof-Weinbau“, sondern ein professionell geführter Qualitätsbetrieb, der weiß, was Märkte wollen – ohne die Herkunft zu verleugnen.
Die Weine sind sinnvoll gegliedert, was für Handel, Gastronomie und Kommunikation wichtig ist:
Die Premiumlinie, benannt nach dem regionalen Edelstein. Wichtigster Vertreter: Amethystos Cava – eine kraftvolle, aber fein gezügelte Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Agiorgitiko, 18 Monate französisches Barrique, anschließend lange Flaschenreife. Das ist ganz klar als Signature Wine und Botschafter gedacht.
Sortenreine, moderne Weine mit klarer, unverkopfter Frucht – etwa Château Julia Assyrtiko oder Château Julia Merlot. Hier wird sehr deutlich, dass das Weingut auch bei den „geraderen“ Weinen eine saubere Linie fährt und nicht nur bei der Spitze glänzen will.
Die Auswahl der besten Parzellen aus Drama: hier steht das Terroir im Vordergrund, die Weine sind ziselierter, meist etwas seriöser im Aufbau und sprechen stärker die fachkundige Zielgruppe an.
Dazu kommen die in Oenotria Land (Attika) vinifizierten, etwas südlicher geprägten Weine sowie Destillate (Tsipouro Idoniko) und Balsamico-Essige – ein Nebenstrang, der den experimentierfreudigen, kulinarisch gedachten Ansatz der Familie zeigt, ohne die Weinlinie zu verwässern.
Costas Lazaridis gehört zu jener Generation von griechischen Pionieren, die im Ausland gesehen haben, wie konsequent Qualitätsweinbau betrieben werden kann – und diesen Standard dann nach Griechenland zurückgetragen haben. Dass seine Söhne Gerasimos und George Lazaridis inzwischen mitarbeiten, gibt dem Betrieb Kontinuität und verhindert die typische Ein-Personen-Abhängigkeit vieler mediterraner Weingüter. Gleichzeitig wird stärker auf Nachhaltigkeit, Exportfähigkeit und Weintourismus fokussiert – alles Faktoren, die für eine dauerhafte Markenbildung notwendig sind.
Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.
Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.
2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.
Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:
„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“
Unser Grundsatz ist klar:
Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.
Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.