Toskana

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Kaum eine italienische Region vereint Tradition, Forschungsgeist und terroirgetriebene Stilistik so konsequent wie die Toskana. Zwischen den Höhenzügen der Apenninen und den warmen Küstenzonen des Tyrrhenischen Meeres entsteht ein Weinprofil, das weltweit als Referenz gilt.

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Terroir: Das Fundament der toskanischen Identität

Die Topografie der Toskana ist ein fein gegliedertes Zusammenspiel aus Hügelketten, Plateaus und kühlen Hochlagen. Was optisch als „Postkartenlandschaft“ wahrgenommen wird, ist für den Weinbau ein präzises Instrument: Exposition, Höhenlage und Durchlüftung werden gezielt genutzt, um Reife, Frische und Struktur zu steuern.

Das Klima ist klar mediterran:
warme Sommer,
gut belüftete Hanglagen,
deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht.

Diese Konstellation ist entscheidend dafür, dass Sangiovese und internationale Rebsorten gleichermaßen physiologisch reif werden, ohne an Spannung zu verlieren.

Die Böden reichen von Ton und Kalk über Alberese und Galestro bis hin zu sandigen und schwemmlandgeprägten Lagen in Küstennähe. Jede Bodenart wirkt direkt auf Stilistik und Struktur der Weine:
Ton begünstigt Kraft, Volumen und Tanninreife,
kalkhaltige Substrate schärfen die Säurelinie,
steinige, skelettreiche Böden unterstützen eine straffe, mineralisch wirkende Textur.

Höhenlagen von über 500 Metern verlängern die Vegetationsperiode. Insbesondere Sangiovese profitiert davon mit differenzierter Aromatik, klar gezeichnetem Tanningerüst und stabiler Säure.

Terroir ist in der Toskana kein abstraktes Schlagwort, sondern ein steuerbarer Parameter. Winzer reagieren auf Bodenschichtwechsel, Hangneigung und Luftströme mit konkreten Entscheidungen bei Rebsortenwahl, Pflanzdichte, Lesezeitpunkt und Ausbau. Das Ergebnis ist ein breites Spektrum an Weinstilen, das dennoch einer gemeinsamen, deutlich toskanischen Struktur folgt.

Rebsorten: Autochthone Charakterträger

Autochthone Sorten

Die Toskana wird klar von Sangiovese geprägt. In den klassischen Hügelzonen entwickelt die Sorte:
ein klares, oft feinmaschiges Tanningerüst,
leuchtende rote Frucht (Kirsche, Hagebutte, teils Sauerkirsche),
eine tragende, aber nie zufällige Säure.


Je nach Herkunft und Klon trägt Sangiovese unterschiedliche Namen:
Brunello in Montalcino,
Prugnolo Gentile in Montepulciano.

Daneben ergänzen weitere traditionelle Sorten das sensorische Profil der Region:
Canaiolo – weichere Gerbstoffe, klassischer Partner im Chianti-Verschnitt, erhöht die Zugänglichkeit.
Colorino – intensiver Farbaustrag, würzige Noten, wichtig für Tiefenstruktur und Dichte.
Trebbiano Toscano & Malvasia Bianca – insbesondere relevant für Weißwein und traditionelle Süßwein- bzw. Vin-Santo-Stile.
Vernaccia di San Gimignano – historisch bedeutender Weißwein mit eher linearer, mineralischer Ausrichtung.

Internationale Rebsorten

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot vor allem entlang der Küste (z. B. Bolgheri, Maremma) an Bedeutung gewonnen. In diesen maritim geprägten Zonen entstehen die Super-Toskaner, die heute als einige der präzisesten und international angesehensten Rotweine Italiens gelten.

Im Weißweinsektor wird punktuell mit Chardonnay und Pinot Grigio gearbeitet, meist in kühleren, gut durchlüfteten Lagen, um eine klare, trockene und strukturierte Stilistik zu erzielen.

Produktion: Dimension und Qualitätsfokus

Die Weinproduktion der Toskana liegt bei rund 2,4 Millionen Hektolitern jährlich (je nach Jahrgang leicht variierend).

Profil zentraler Spitzenweingüter der Toskana

Marchesi Antinori

Die Familie Antinori ist seit 1385 im Weinbau aktiv und zählt zu den einflussreichsten Akteuren der italienischen und internationalen Weinszene.
Stärken: Verbindung aus Tradition, klonaler Forschung und moderner Kellertechnik.
Ikonische Weine: Tignanello, Solaia – Referenzen im Segment toskanischer Spitzen-Cuvées.
Philosophie: Klarheit beim Sangiovese, gezielte Experimentierfreude bei internationalen Sorten; Terroirinterpretation statt vordergründiger Effekte.

Tenuta San Guido

Die Tenuta San Guido in Bolgheri schuf mit Sassicaia einen Wein, der die bis dahin dominierenden Muster toskanischer Rotweine aufbrach.
Stilistik: Kraftvoll, seidig, strukturiert, mit hohem Reifepotenzial.
Einfluss: Sassicaia gilt als Wegbereiter der Super-Toskaner und hat die internationale Wahrnehmung der Region nachhaltig verschoben – weg von rein traditionellen DOCG-Schemata, hin zu terroirbetonten IGT-Weinen.

Case Basse

Case Basse in Montalcino steht für eines der stringentesten Qualitätskonzepte Italiens.
Philosophie: Fokus auf Mikrolagen, minimale Intervention, extrem niedrige Erträge.
Produktion: Rund 15.000 Flaschen jährlich, ausschließlich Brunello, strikt terroirgebunden.
Profil: Weine mit außergewöhnlicher Präzision, hoher struktureller Spannung und klarer Herkunftssignatur.

Träne der Olive – klarer Anspruch

Die Träne der Olive steht für ein Sortiment, das wir selbst auswählen und verantworten. Wir arbeiten nur mit Produkten, hinter denen wir persönlich stehen. Das betrifft alle Bereiche: Wein, Olivenöle, Essige, Oliven und weitere Feinkost.

Die Auswahl treffen Christos und Dimitra gemeinsam. Für Christos spielt seine Erfahrung eine große Rolle. Er hat viele Jahre in Berlin, München und Wiesbaden gearbeitet – sowohl in der Küche als auch im Service. Dadurch kennt er die Anforderungen, die gute Produkte im Alltag erfüllen müssen.

2017 absolvierte er im Weingut Costa Lazaridis in Griechenland eine Weinschulung, die ihm zusätzliche Einblicke in die Arbeit moderner griechischer Weingüter gegeben hat.

Zum Thema griechischer Wein sagt Christos:

„‚Griechischer Wein‘ kennt jeder als Lied. Aber mit dem heutigen Wein aus Griechenland hat das nichts zu tun. Die Qualität hat sich deutlich weiterentwickelt. Viele Weingüter arbeiten heute stabil, klar und auf einem Niveau, das international ernst genommen wird.“

Unser Grundsatz ist klar:

Wir führen nur Produkte, von denen wir selbst überzeugt sind.

Jedes Produkt wird probiert, verglichen und bewusst ausgewählt. Es kommt nichts ins Sortiment, das wir nicht selbst empfehlen würden.